Diese vielen Werbezettel, die uns ins Haus flattern, werfen bei mir eine Frage auf: Haben wir denn alle so schlechte Augen, dass man uns die Buchstaben, Werbeaussagen und Preise in dieser Maxigröße zumutet, die man an eine weit entfernte Wand pinnen müsste, um sie entspannt lesen zu können?

Zehn Zentimeter große Sonderpreise, riesige Laptopabbildungen, megagroße Wortschöpfungen, die uns gigantische Preisvorteile versprechen, stürzen das sensible Auge in Irritationen. Wir sind doch nicht blöd. Wir würden ein Angebot doch auch lesen, wenn es in leseüblichen Größen vor uns geschrieben stünde. Typografie, die mich anschreit, mag ich nicht. Sie ist aufdringlich. Erinnert an Warteschlangen beim Bäcker, in denen einem der drängelnde Hintermann zu dicht in den Nacken atmet. Folge: Wir weichen aus. Folge der ultragroßen Werbeauftritte: Wir sehen weg. Die Attraktivität des Angebots verliert ohne Ästhetik ihre Wirkung. Schade eigentlich. Denn vielleicht ist es das Knüllerprodukt, das ich schon seit langem suche, gerade in die Tonne gewandert. Und wegen seiner riesigen Buchstaben und Zahlen leider übersehen worden.