Das vom Planungsbüro Masuch+Olbrisch vorgelegte Verkehrsgutachten für Teile des Süderelberaums erfüllte zwar alle in Auftrag gegebenen Untersuchungen. Der Harburger Stadtplanungsausschuss befand in seiner Sitzung am Donnerstagabend das Ergebnis für die weitere Planung mehrheitlich dennoch für unbefriedigend.

Neugraben. Der Grund: Die hinzugekommene mögliche Anbindung der Stade-Autobahn (A 26) an die A 7 bei Moorburg mit Verlängerung als "Hafenquerspange" an die A 1 war in dem Gutachten noch nicht berücksichtigt. Und auch die Auswirkungen der im Westen von Neu Wulmstorf geplanten Anbindung der Bundesstraße 3 an die A 26 mit Weiterführung nach Rübke als Landesstraße L 235, sind im weiteren Verlauf auf Hamburger Gebiet, Nincoper Deich, Neuenfelde nicht dargestellt. Ralf Dieter Fischer (CDU): "Wir benötigen weitere Gutachten für einen möglichen Verkehrsknoten in Neuenfelde und die Hafenquerspange." Ronald Preuß (GAL): "Ähnlich wie derzeit in Wilhelmsburg ist ein Gesamtverkehrsgutachten für den Süderelberaum erforderlich."

Worum geht es im Süderelberaum? Wohnungsbau, Gewerbeansiedlung und Straßen - Bau der A 26, Umgehung Finkenwerder, achtspurige A 7 zwischen Heimfeld und Elbtunnel - sind geplant. Nördlich der Bahnlinie und westlich des Neubaugebiets Neugraben-Fischbek 65 (1 200 Wohneinheiten) soll ein weiteres Wohngebiet mit maximal 500 Wohneinheiten anschließen. Südlich der Bahnlinie - ehemaliges Gebiet der Panzer-Verladerampe der Fischbeker Röttiger-Kaserne mit Zufahrt von der Bundesstraße 73 - soll ein Gewerbegebiet entstehen. Der Senat hat noch keine Entscheidung über anzusiedelnde Branchen getroffen. Sollten dort Airbus-Zulieferer ihren Sitz bekommen, gäbe es ein Problem mit Schwerlastverkehr in Richtung Airbuswerk Finkenwerder. Es fehlt eine nahe Nord-Süd Straßenverbindung.

Auf niedersächsischem Gebiet soll die neue B 3 mit Anschluss an die A 26 bei Rübke aufnehmen, die vorhandene Verbindung L 235 (Bahnhofstraße) in Neu Wulmstorf soll runtergestuft werden, Lkw bis maximal 7,5 Tonnen. Fischer: "Dann müsste Schwerlastverkehr auf der B 73 bis zur A 7 fahren oder über die neue B 3 und die A 26 zur A 7." Das Verkehrsgutachten sieht im Jahr 2025 Belastungen von 50 000 Autos pro Tag auf der A 26 im Bereich Hamburg vor. Die Interessengemeinschaft Marschkamper Deich fordert Lkw-Verbot nach Fertigstellung der A 26.