Harburg soll sicher bleiben - zumindest darin waren sich alle Abgeordneten der Harburger Bezirksversammlung während ihrer Zusammenkunft im Rathaus einig.

Harburg. Allerdings: "Wenn es künftig nicht mehr die 14 Beamten der Präsenzgruppenschicht gibt, haben wir hier bald wieder schlimme Kriminalitätsbrennpunkte", so Arend Wiese, SPD-Bezirksversammlungsabgeordneter.

Wie berichtet, ist es beschlossene Senats-Sache, dass die Präsenzgruppen an den Hamburger Wachen aufgelöst werden. Nach Abendblatt-Informationen sollen in Harburg zehn Präsenzschicht-Beamte abgebaut werden, fünf verbleiben in Harburg, die anderen werden auf Hamburger Wachen verteilt. Für Wiese und seine Parteikollegen ist dies "ein Rückschritt für Harburg". Auch Abgeordnete der Liberalen sind "nicht glücklich mit dieser Lösung", so Immo von Eitzen.

Und: "Uns ist bei Einweihung der neuen Wache zugesagt worden, dass es keine Stellenstreichungen gibt. Dieses Versprechen ist hiermit gebrochen worden", wetterte Wiese. Das wollte die CDU genauer hinterfragen. So hat sich Ralf-Dieter Fischer, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion an Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) gewandt. "Hier lautet die ganz klare Ansage, dass kein Beamter gehen muss", berichtete Fischer dem Plenum. Er hält den Schritt der Innenbehörde sogar für einen Fortschritt. Denn:"Auf dem Seeveplatz wird jemand zusammengeschlagen und die Präsenzbeamten müssen nicht kommen, weil sie sich dafür entschieden haben, stattdessen eine Drogenkontrolle vorzubereiten. Das geht gar nicht, die sind zu eigenständig." Die Bürger sollten sich darauf verlassen können, dass nach einem Notruf auch wirklich ein Streifenwagen losfährt. "Das kann Leben retten." - Laut Eitzen alles eine Frage des Standpunktes. "Da die Präsenzbeamten an Brennpunkten vor Ort sind, kann der Streifenwagen in der Garage bleiben, weil es erst gar nicht zu Gewaltkriminalität kommt."

Für Wiese ist indes klar: "Ahlhaus hat gelogen. Es wird in Harburg nicht mehr so ruhig bleiben, wie es jetzt ist."