Tubenreste, der Klassiker unter den Beziehungs-Zerwürfnissen, können wirklich die Pest sein. Und da braucht man nicht einmal verheiratet zu sein und der besseren Hälfte die Art des Ausquetschens in regelmäßigen Abständen vorzuwerfen.

Tubenreste nerven einfach alle, die zusammen leben und entfachen mitunter ein Feuer der Entrüstung, ganz nach der Devise: Die wollen doch nur Geld machen, sonst würden sie dafür sorgen, dass auch der letzte Rest aus der Tube kommt.

Oder dass sie sich auf den Kopf stellen ließe, damit der Rest der Creme nach unten sacken und ausgequetscht werden könnte.

Aber nichts da. Der Deckel ist rund, sodass man ein Extragefäß auf den Badewannenrand stellen müsste, in dem die Tube dann über Kopf das Ende ihrer Zeit erwarten würde. Was für ein Umstand. Auch Shampooflaschen, die sofort aus dem Gleichgewicht kippen, wenn man ihnen kopfüber zu Leibe rücken würde, sind nicht besser dran. Erschwerend dazu kommt die Pappverpackung, der Umkarton, wie er in der Werbesprache heißt. Riesig wirkt er beim Kauf und kaum hat man sein Innenleben entblößt, zeigt sich die ganze Mickrigkeit des Einkaufs. Was wie 250 Milliliter wirkte, zeigt im Inneren kaum mehr als die Hälfte. Vorgetäuschte Größe durch Füllkartonagen.

Was lehrt uns das? Dass mehr Schein als Sein in die Einkaufskörbe wandert. Dass tatsächlicher Inhalt mit seiner Erscheinungsform nicht viel zu tun haben muss. Und dass man mit Resten nicht immer rechnen kann. Es sei denn, man stellt die Tube auf ihren Verschluss. Zur Not auch in ein Zahnputzglas am Wannenrand.