Die Bahn hat bei den Verhandlungen über den Bau des dritten Eisenbahngleises zwischen Stelle und Lüneburg Zugeständnisse gemacht. Nach mehreren Gesprächen zwischen der Bahn, der Winsener Interessengemeinschaft Schienenverkehr und der Stadt Winsen haben nunmehr viele Bahnanlieger und die Stadt Grund zur Freude.

Winsen. "Die Bahn hat sich in verschiedenen Punkten deutlich auf die Positionen zu bewegt, die von Beginn an von Interessengemeinschaft und Stadt gemeinsam vertreten worden sind", bewertet die Winsener Bürgermeisterin Angelika Bode (parteilos) die Ergebnisse. Eines der wichtigsten Zugeständnisse sei, dass die Bahn nun einem Lückenschluss für die Lärmschutzwände im gesamten Stadtgebiet zugestimmt habe, so Thies Peters von der Interessengemeinschaft. Peters: "Die Bahn hat damit auch die Schutzbedürftigkeit der anliegenden Gebiete so akzeptiert, wie sie von Seiten der Stadt vehement gefordert worden ist." Entlang der Strecke seien die Lärmschutzwände zwischen drei und sechs Meter hoch und damit gegenüber den ursprünglichen Plänen nochmals erhöht worden. Peters bedauert allerdings, dass im Gegenzug auf einen Mittelschallschutz zwischen den Gleisen und auf weitergehende Lärmschutzmaßnahmen westlich der Luhe verzichtet werde. Die Begründung der Bahn dafür sei zwar plausibel. "Nicht nachzuvollziehen ist aber, warum der Bereich entlang des vorhandenen Betonwalls am Europaring nicht um eine durchgehende Lärmschutzwand am Gleis ergänzt wurde", so Peters.

Die Baukosten für eine Unterführung im Bahnhofsbereich von der Nordseite bis zum Schützengehölz sowie für Brückenneubauten am Heidlandweg und am Scharmbecker Weg werden von der Bahn übernommen. Auch an der Königstraße soll eine Brücke gebaut werden. Dabei müsse sich die Stadt an den Baukosten in Höhe von etwa drei Millionen Euro gar nicht und an den Erhaltungskosten mit etwa 30 000 Euro beteiligen, so Bürgermeisterin Angelika Bode. Eine Unterquerung nur für Fußgänger und Radfahrer als Alternative kommt "auch angesichts der Kostenbelastung für die Stadt in Höhe von 675 000 Euro nicht ernsthaft in Betracht", sagte Bode.