Was am Cranzer Hauptdeich, im Bereich zwischen Landesgrenze und Estedeich nach moderner Konzeptkunst aussieht, ist die modernste Technik, die die Hamburger Polizei in Sachen Geschwindigkeitsüberwachung zu bieten hat.

Cranz. "Das Messgerät Marke Poliscan Speed arbeitet mit Laser-Technik. Da blitzt es auch, wenn jemand überholt", sagt Polizeioberrat Carsten Winter vom Polizeikommissariat 47. Der Grund für die Installation der "Blitzersäule": "Der Bereich wurde zum Unfallschwerpunkt, es gab 18 schwere Unglücke innerhalb von drei Jahren. Zwei Menschen verloren dabei ihr Leben, zwölf Personen wurden schwer verletzt." Besonders beim Linksabbiegen in den Estedeich gab es Probleme. "Viele Fahrer schätzten das Tempo entgegen kommender Fahrzeuge falsch ein. Es gab etliche, die viel zu schnell waren", so Winter.

Damit sollte Schluss sein. Bereits im Juni dieses Jahres wurde die Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 Stundenkilometer gedrosselt, nun wurde kürzlich die Säule aufgestellt und scharf geschaltet. Von der Präventionswirkung verspricht sich die Polizei viel - zumal die Bußgeldbescheide nun viel schneller an den Mann oder Frau kommen. "Die Aufnahmen der Säule werden direkt an den PC des Sachbearbeiters gesendet", sagt Winter. Die Fotos der sonst üblichen Starenkästen hingegen müssen erst entwickelt werden, bevor das Verfahren seinen Lauf nehmen kann. "Außerdem sind die Säulen nicht so reparaturanfällig." Beide Faktoren würden "langfristig gesehen für eine große Kosteneinsparung auf Verwaltungsseite sorgen und viele Autofahrer zur Raison bringen".

Auch Günter Piehl, SPD-Abgeordneter der Bezirksversammlung, befürwortet die Blitzsäule. Allerdings: "Der Verkehr hat auf Höhe des Blitzers so stark zugenommen, dass in den Hauptverkehrszeiten kein Fußgänger ungefährdet die Straße überqueren kann." Mit der Errichtung der Umgehungsstraße werde der Verkehr noch zunehmen, vermutet der Neuenfelder. Daher sein ein Blitzer nicht ausreichend. "Eine Fußgängerampel muss her, damit es für Passanten sicherer wird."