Es ist wohl die größte Massenveranstaltung, die Harburg zu bieten hat: Der SPD-Flohmarkt lockte Tausende Besucher in die Innenstadt.

Harburg. Es gab wohl nichts, was man an den vielen Ständen nicht bekommen konnte - in Zeiten von Internet-Verkaufsplattformen hat der Flohmarkt, wo man nach Herzenslust Feilschen kann, seine Anziehungskraft anscheinend zumindest für die Harburger nicht verloren.

"Eigentlich wollte ich hier gar nicht her, aber meine Tochter möchte gerne ihre Puppensachen verkaufen", so Birgit Laukötter. Tochter Merle (9) hatte viele ausrangierte Spielsachen mitgebracht. "Da haben andere Jungen und Mädchen vielleicht noch Freude", sagte sie. Bei Ebay möchte die Familie die Puppenkleider und Kaufmannsladen-Utensilien nicht anbieten. "Lieber direkt mit den Leuten verhandeln. Das macht mehr Spaß", sagte sie.

Das ging auch den Freundinnen Gerlinde Sturm und Heike Grosse so. Sie wollten Spielzeug und Kleidung an den Mann oder an die Frau bringen. Ins Internet werden sie die Sachen nicht stellen. "Gibt nur Ärger, und das Porto ist so teuer", sagte Gerlinde Sturm. Was beide Frauen störte: "Es gibt beim Flohmarkt hier immer noch zu viele kommerzielle Händler. Die haben hier nichts verloren. Es soll ein Markt für Menschen sein, die auch für wenig Geld schöne Dinge kaufen können", so Heike Grosse.

Das war in der Tat möglich. So kostete ein modisches Seiden-Sommerkleid zwei Euro, dazu passende Sandalen waren für ebenfalls zwei Euro zu haben. Am Nachbarstand gab es Accessoires wie Ketten und Handtaschen. Preis: Ein Euro. Kein Wunder, dass einige Besucher nicht nur Rucksäcke, sondern Schubkarren zum Abtransport dabei hatten. Auch Hausrat und Gartenbedarf war günstig zu haben. Ein Händler bot einen Häcksler zum Preis von 15 Euro an. Ein besonderes Schnäppchen war ein Markensnowboard, dass sich ein Flohmarktbesucher für zwei Euro "erfeilschte". "Auf diese Weise kann ich mehr Geld für den Skiurlaub ausgeben."