Schon wieder sind einige Straßenzüge in Fischbek stundenlang ohne Strom gewesen.

Harburg. "Drei Stunden lang ging bei uns gar nichts mehr, wir konnten nicht telefonieren, nicht fernsehen, nicht an den Computer", berichtet Abendblatt-Leser Günter Gast (66). Was ihn wütend macht: "Die Kunden-Hotline von Stromlieferant Vattenfall ist kostenpflichtig. Als ich endlich durchgekommen bin, lief nur ein Band, das uns über die Energiestörung informierte. Das ist unverschämt." Auffällig häufig geht der Hamburger Süden vom Vattenfall-Netz. "Mittelspannungsstörungen, die schnell behoben werden", erklärt Vattenfall-Pressesprecherin Sabine Neumann. Außerdem komme es in Hamburg im Schnitt pro Haushalt nur alle fünf Jahre dazu, dass der "Saft" plötzlich weg ist.

Jürgen Heimath, Harburger SPD-Fraktionsvorsitzender, hat genauer nachgefragt: "Nach einer Erhebung des Senats ist in Hamburg bereits im Jahre 2006 im Schnitt an jedem zweiten Tag der Strom für anderthalb Stunden ausgefallen", so Heimath. Davon seinen insgesamt mehr als 324 000 Haushalte betroffen gewesen. Das findet Heimath "alarmierend". Deshalb soll ein Vattenfall-Verteter im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr Rede und Antwort stehen. Bei Vattenfall verweist man auf umfangreiche Netz-Modernisierungsmaßnahmen im Süden. "Das Unternehmen investiert in den kommenden Jahren rund 50 Millionen Euro in die Netzanlagen südlich der Elbe", so Neumann. Derzeit werden in den Umspannwerken Harburg, Wilhelmsburg und Hausbruch die Mittelspannungsschaltanlagen erneuert.