Ein Traum für Fahrradfahrer wird in Erfüllung gehen: Ab Ende 2010 werden sie unter würdigen Umständen von Wilhelmsburg nach Steinwerder zum Alten Elbtunnel fahren können. Damit endet die Leidenszeit für Radler, die auf dem Weg durch den Freihafen bislang von Lkw bedroht oder vom schlechten Straßenbelag zermürbt wurden.

Wilhelmsburg/Steinwerder. Zurzeit ist die Situation so: Zwischen dem Alten Elbtunnel und der Zollstation an der Ernst-August-Schleuse gibt es keine Radwege. Die Fußwege sind in einem erbärmlichen Zustand, Kopfsteinpflaster auf dem Reiherdamm bereitet vor allem Rennradfahrern Probleme, Schienen queren den Reiherdamm.

Diese antiquierten Zustände werden nun der Vergangenheit angehören. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) unter der grünen Senatorin Anja Hajduk nimmt rund 3,2 Millionen Euro in die Hand und lässt die Hamburg Port Authority (HPA) den drei Kilometer langen kombinierten Rad- und Gehweg planen, bauen und später auch unterhalten.

Der technisch anspruchsvollste Abschnitt wird der Bereich entlang der Klütjenfelder Hochstraße sein. Hier baut HPA eine Rampenkonstruktion entlang der Brücke. Damit müssen Radfahrer nicht mehr ihre Räder acht Meter die Treppen hoch oder herunter tragen. Und vorbei werden die Zeiten sein, in denen Radfahrer gemeinsam mit Lastwagen auf der Brücke fahren - ein bisweilen lebensgefährliches Unterfangen.

Die Mitglieder des Regionalausschusses begrüßten am Dienstagabend die gute Nachricht. In einer lebhaften einstündigen Debatte kam allerdings Kritik dahingehend auf, dass der Radweg endgültig erst Ende 2011 komplett fertiggestellt sein wird. Grund dafür sind die Bauarbeiten einer Fernwärmetrasse von Vattenfall, die Strom vom Kohlekraftwerk Moorburg über die Elbe bringen soll. Die Trasse kreuzt auf einer Länge von 800 Metern den Rad- und Gehweg. Nur die Vertreter der CDU meldeten sich während der Debatte nicht zu Wort.