Die Frage, die die Orte Klecken und Eckel polarisiert, lautet noch immer: Soll ein REWE-Markt in “Klecken Mitte“ oder zwischen den beiden Orten “Am Landhaus“ entstehen? Der Bauausschuss der Gemeinde Rosengarten konnte sich am Dienstag nach gut dreistündiger Sitzung nicht zu einer Entscheidung durchringen.

Nenndorf. Der Beschluss, der unter Hinzuziehung des Kleckener Ortsrates gefasst werden sollte, wurde mehrheitlich vertagt.

Es war 22.15 Uhr im Nenndorfer Gasthaus "Zur Linde", als das Votum feststand. Viele unsachliche Animositäten unter den Ausschussmitgliedern waren der Beschlussfassung vorausgegangen. Konkret wurde es zwischen 20 und 22 Uhr. In dieser Zeit sahen gut 100 Interessenten, großteils Sympathisanten der Bürgerinitiative "Nahversorgung Klecken Eckel - ja, aber richtig!", was die zwei Investoren vorzubringen hatten. So präsentierte die Hamburger Procom Invest GmbH ihre Planung. Die Hamburger wollen am Geschäftsstandort "Landhaus" bauen (1350 Quadratmeter Verkaufsfläche, 130 Parkplätze). So will es auch die Bürgerinitiative, die eigenen Angaben zufolge 1200 Unterschriften für den Landhaus-Standort gesammelt hat. Bereits im Mai hatten die Procom-Verantwortlichen ihre Planung vorgestellt, damals blieben die Fragen nach Regenentwässerung und Verkehrserschließung offen.

Diese Vakanz wurde am Dienstag gefüllt. So solle eine Linksabbiegerspur nebst Fußgängerinsel entstehen. Bei der Entwässerung gebe es sogar zwei Lösungen, deren Plan der Landkreis bereits abgesegnet habe.

Danach präsentierten Vertreter der Schütt Gewerbebau GmbH ihre Vorstellungen. Die Lübecker wollen den "Supermarkt mit Vollsortiment" (1350 Quadratmeter, 120 Parkplätze) zwischen Friedhof und Willi-Matthies-Straße errichten, am sogenannten Standort "Klecken Mitte". Die Investoren hatten keinen leichten Stand, wurden mit Fragen bombardiert, parierten allerdings ebenso überzeugend wie zuvor die Vertreter der Procom. Ein Argument gegen die Ansiedlung in Klecken Mitte, vorgebracht von OrtsrätinClaudia Duhm, sei, dass kostbarer Wohnraum durch den Supermarkt belegt werden würde. Stadtplaner Eike Geffers entgegnete, dass der Standort ein allgemeines Wohngebiet sei, kein "reines". Deshalb sei der Bau zu verantworten. Auch für dieses Vorhaben lägen alle Genehmigungen vor.

Der FDP-Antrag, am alten Spar-Markt eine dritte Bau-Option zu schaffen, werde laut Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD) momentan geprüft. Der Bürgerwille - das wurde ein weiteres Mal deutlich - ist weiterhin, am Standort "Landhaus" zu bauen.