Im umstrittenen Logistik Park Mienenbüttel (LogPark Hamburg) wird am Freitag das erste Richtfest gefeiert. Der Rohbau des 12 000 Quadratmeter umfassenden Logistikzentrums der französischen Bahntochter Geodis steht. Ein Grund, die Korken knallen zu lassen.

Mienenbüttel. Allerdings werden auch Misstöne laut. Denn zum Festakt haben die Investoren der Habacker Logpark Holding hochrangige Geodis-Mitarbeiter, Kommunalpolitiker, Baufirmen und Pressevertreter eingeladen. Anwohner aus der direkten Nachbarschaft des LogParks wurden nicht berücksichtigt.

Eine Tatsache, die im Ort nicht gut ankommt. "Das spiegelt sehr gut das Verhältnis zum Investor, der seine Planungen durchzieht, ohne einen Schritt auf die Anwohner zuzugehen", sagt Marcus Smidt, Sprecher der Bürgerinitiative "Für Mienenbüttel/Rade/Ohlenbüttel" (BI). Im Jahr 2008 habe die Habacker Holding in einem Schreiben noch die "gute Nachbarschaft" hervorgehoben. Mittlerweile sind das für Smidt nur noch "hohle Phrasen". Auch Claus Viets, Obstbauer in direkter Nachbarschaft, nennt das Ausschließen der Bevölkerung vom Richtfest "taktisch unklug".

Michael Habacker, geschäftsführender Gesellschafter der Eigentümer-Holding, erklärt die geschlossene Gesellschaft so: "Wir als Bauherren feiern Richtfest. Insofern ist es unser gutes Recht, die Gäste auszuwählen. Und da sich unsere Nachbarn fast ausschließlich gegen uns gerichtet haben und jedes konstruktive Gespräch ablehnen, verzichten wir auf eine Einladung zu unserer freudigen Veranstaltung." Er fürchte, dass die Anwohner die gelöste Atmosphäre stören könnten. Grundsätzlich sei Habacker aber für ein Gespräch "in kleiner Runde" bereit. Nur eben nicht am Freitag während des Festaktes.

Hintergrund des Scharmützels sind Klagen der Anwohner gegen den Betreiber des 80 Hektar großen und 250 Millionen teuren Logistik Parks an der Autobahnabfahrt Rade. Die BI und Nachbarn des künftigen Logistikzentrums beschweren sich unter anderem über ihrer Ansicht nach rechtswidrige Erdaufschüttungen, Baustellenzufahrten und Auflagenbrüche.