Für die Ausstellung zum Thema Wasser zeigen sechs Künstler ihre Interpretationen. Zu sehen bis zum 27. September.

Wilhelmsburg. "Nach uns die Sintflut?" Mit dieser provokanten Frage zu den möglichen Folgen des Klimawandels haben der Geschäftsführer der Internationalen Gartenschau (igs 2013), Heiner Baumgarten und der Klimaforscher Professor Dr. Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften der Universität Kiel die Kunstausstellung "KlimaWasserWerke - Kunstpositionen im Fluss" eröffnet.

Bis zum 27. September zeigen sechs junge Künstler ihre Interpretationen zum Thema Wasser (werktags von 15 bis 20 Uhr, am Wochenende von 11 bis 20 Uhr). Die Schau wird an einem historischen Ort präsentiert: Bis 2008 pumpte das 1904 erbaute, gründerzeitliche Wasserwerk Wilhelmsburg bis zu vier Millionen Liter Trinkwasser in die Hamburger Haushalte. Seit seiner Stilllegung dient es der igs 2013 als Schaustück und Galerie und wird während der Gartenschau im Jahre 2013 zum zentralen Gastronomiestandort.

"Wasser belebt uns, Wasser bedroht uns", sagt Heiner Baumgarten. "Die Elbmetropole Hamburg mit ihren Flussläufen und Strandbuchten, Hafenbecken, Fleeten und Kanälen musste sich von jeher mit der bedrohlichen Kraft des Wassers, ihren Strömungen, Untiefen und Flutkatastrophen, auseinandersetzen. Manche Stadtteile, wie die auf dem Meeresspiegel liegende Elbinsel Wilhelmsburg, würden ohne Hochwasserschutz, ohne Deiche und Wettern gar nicht existieren."

Zunehmend aber sei das Wasser selbst bedroht: Experten und Umweltschützer beklagen, dass der "Raubbau am kostbaren Nass" gefährliche Ausmaße angenommen habe. Der kostbare Rohstoff werde immer knapper: Die Produktion eines T-Shirts verschlinge rund 4000 Liter Wasser, die eines Neuwagens gar 450 000 Liter.

Heiner Baumgarten: "Wasser ist Lebenselixier. Ohne Wasser kein Leben, kein Wachstum, kein Wohlstand. Die Elbinsel Wilhelmsburg, Ausstellungsgelände der igs, ist von Wasser umgeben, der Hamburger Hafen wiederum das ökonomische und kulturelle Herz der Hansestadt. Der Umgang mit Wasser in Zeiten des globalen Klimawandels ist daher zentrales Thema der internationalen Gartenschau. Höhepunkt der Auseinandersetzung werden 16 individuell gestaltete Gärten sein, die die Gartenschau im Jahr 2013 in ihren Wasserwelten präsentieren wird."

Für die dritte Kunstausstellung der igs 2013 wurden Künstler eingeladen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen: Frederika Hoffmann (Hamburg) betrachtet Wilhelmsburg aus der Perspektive der Wasserwege. Kailiang Yang (Hamburg) zeigt sich in seinen technisch ausgefeilten Ölgemälden beeindruckt von den Lichtstimmungen, die die feuchten Wetterverhältnisse der Hansestadt zu bieten haben. Aloys Kiefer (Hamburg) führt mit seinem Fotoprojekt ins Hochgebirge der Alpen und zeigt die Folgen der Erderwärmung. Und Insa Winkler (Hude), eine politische Landart-Künstlerin, thematisiert mit ihrer interaktiven Installation "Trinkbar" die Pflege des natürlichen Wasserkreislaufs und seine Bedeutung für Mensch und Natur.