Zuletzt war Fischbek vor kurzem vom Netz. Für den Süden Hamburgs nichts Ungewöhnliches. Vattenfall gelobt Besserung.

Harburg. Abendblatt-Leser Michael Hansen aus Neugraben ist verärgert: "Kürzlich fiel in einigen Straßenzügen in Fischbek wieder mal der Strom aus, und es dauerte eine Stunde, bis die Störung behoben war", berichtet er. Vom Energielieferanten Vattenfall erhielt er keine Informationen darüber, weshalb es zu dem ärgerlichen Defekt gekommen war. "Das ist kein Einzelfall. Hier im Stadtteil fällt der Strom alle zehn bis zwölf Monate längerfristig aus."

"Das kann nicht sein. Bei dem Vorfall vor einigen Tagen handelte es sich um eine Mittelspannungsstörung", sagt Vattenfall-Sprecherin Sabine Neumann im Gespräch mit dem Abendblatt. Außerdem bezweifelte sie die von Hansen beklagte Häufigkeit der Ausfälle. "In Hamburg hat ein Haushalt höchstens alle fünf Jahre eine Elektrizitätsstörung zu beklagen." Das mag für Stadtteile jenseits der Elbe gelten, nicht jedoch für den Hamburger Süden. Abendblatt-Recherchen haben ergeben, dass Harburger Haushalte in ärgerlicher Regelmäßigkeit plötzlich vom Netz gehen - und das ist besonders folgenreich, da viele Wirtschaftsbetriebe hier angesiedelt sind. Erst am 2. Juli ging im Harburger Binnenhafen und in Teilen Moorburgs nichts mehr. Von 8.15 Uhr an bis 9.32 Uhr waren 452 Haushalte und 194 Unternehmen ohne Strom. Im Channel Tower standen alle Fahrstühle still, Computer und Telefone funktionierten nicht. An der TuTech dauerte es bis Mittag, dann konnten die Techniker die PC-Anlagen wieder zum Laufen bringen. Der Grund dafür: Fehler in drei Erdkabeln.

Ein Jahr zuvor erwischte es das Marktkauf-Center in Harburg. Am späten Nachmittag gingen im Markt, in Imbissen und Boutiquen für eine Stunde die Lichter aus. Die Ursache sei unklar, ließ Vattenfall verlautbaren. Wochen später waren einige Heimfelder Haushalte ohne Energie.

Dauerten die Störungen etwa eine Stunde, kam es im September 2006 an Lämmertwiete, Kleine Gasse und Schlossmühlendamm zum Supergau: Ab 8.46 Uhr mussten 17 Haushalte und 22 Betriebe bis etwa 21 Uhr auf Strom verzichten. "Defekte Leitungen", hieß es von Vattenfall. Etwa zwei Wochen dauerte es, bis der "Saft" wieder problemlos fließen konnte.

"Wir kontrollieren 27 000 Kilometer Stromnetz und arbeiten daran, dass die Energieversorgung Hamburgs störungsfrei verläuft", so die Vattenfall-Sprecherin zu den Vorwürfen. Und das sollte eigentlich auch für Harburg gelten.