“Emännan Tietokirja (A-Ö)“ nennt die Zeichnerin Susanne Mewing ihre neue Ausstellung. Wie bitte? Bei diesem schier unaussprechlichen Titel handelt es sich um eine Art Ratgeber für ländliche Hausfrauen.

Ein Fundstück, das die Künstlerin in Finnland aufgetan hat und zur Inspirationsquelle ihrer Arbeiten werden ließ. Die Bilder der Zeichnerin berühren seltsam: Da sind scheinbar modern aussehende Frauen, und doch ist da dieser Schmerz, kleine Verletzlichkeiten, die aufblitzen. Frauen, in eingezwängten Posen, im Korsett ihrer Mütter und Großmütter sind zu sehen. Dazu blitzt zart im Hintergrund die Häkeldecke aus dem Landfrauenbuch hervor. Die Künstlerin entdeckt das Dasein aus der Hausfrauenfibel also auch bei uns, in der Stadt , in der Moderne. Das tut sie jedoch voller Liebe. Mewings Zeichnungen sind zart und voller Mitgefühl für den Kleinbürger in uns, sie zeigen, das Überwintern des Verborgenen: Schmerz, Stimmungen, Verletztheiten, Blut, Angst und Schüchternheit. Die Bilder der Illustratorin mit Veröffentlichungen in der Zeit und anderen muss man sehen: Großartig! Vernissage am heutigen Donnerstag um 19 Uhr bei "Alles wird schön", Ausstellung bis 18. September, Di-Fr. 14-18 Uhr, Friedrich-Naumann-Str. 27.