Seit 2004 hat das DRK-Harburg engen Kontakt nach Lettland, zum Lettischen Roten Kreuz (LRK).

Harburg. Rund 25 gegenseitige Besuche hat es schon gegeben und gerade gab es einen Hilfsgütertransport nach Lettland, bei dem Güter im Wert von 45 000 Euro nach Lettland gebracht worden sind. Doch dabei ging es nicht um "Charity, sondern Hilfe zur Selbsthilfe", so Kreisgeschäftsführer Harald Krüger, der den Hilfsgütertransport nach Lettland begleitete.

Um sich selbst helfen zu können, besuchten zwei Delegierte des Rettungsdienstes aus Lettland Hamburg. Sarmite Villere (49) und Astra Bukulite (46) waren unter anderem beim Kreisverband in Harburg. In Lettland funktioniert das Rettungswesen anders als in Deutschland: In einem der ärmsten Länder in Europa ist der Rettungsdienst sehr teuer, weil die Kräfte hoch qualifiziert sind. In einem Rettungswagen sitzen dort zwei Ärzte, in Deutschland nur einer. Eine Ausbildung zum Arzthelfer erfolgt erst nach dem Abitur, in Deutschland kann man diese Ausbildung bereits mit einem Realschulabschluss beginnen. In drei Jahren lernt man in Lettland auf einer Hochschule, wie man einem Arzt assistiert.

Diese Unterschiede sollen nun in Lettland angeglichen werden, sagt Astra Bukulite. Aber nicht alles aus Deutschland ist gut für Lettland. Sarmite Villere, stellvertretende Leiterin der Rettungsdienstleitstelle in Riga: " In Hamburg ist die Feuerwehr für Rettungsdienste zuständig. Die lettischen Feuerwehrleute wären dazu nicht in der Lage." "Lettland wird noch lange brauchen, bis es in der EU angekommen ist", sagt Harald Krüger, "aber wir sind dem Baltikum weiterhin sehr verbunden."