Einkaufen für das kleine Paradies am eigenen Haus - die Besucher kamen sogar in Bussen aus Dänemark nach Ehestorf angereist.

Ehestorf. Wer den schönen Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg mit seinen mehr als 100 Anbietern aus ganz Deutschland besucht, der findet eine wunderbare Vielzahl von Pflanzen - von seltenen Stauden bis zu seltenen Rosenarten. Und er trifft auf glückliche Gartenbesitzer, die mit Pflanzen den Markt verlassen, die atemberaubend schöne Namen tragen: So schafften Susanne Krause (46) und Mike Breitbarth (43) aus Neugraben zwei Pflanzen mit dem Namen "Jungfer im Grünen" zu ihrem Auto.

Susanne Krause war total glücklich: "Ich war mal im Bereich der Floristik tätig, da bin ich der Jungfer im Grünen begegnet und fand ihren Namen so toll." Aber nicht nur der Namen imponiert der Neugrabenerin. "Die blauen Blüten sind so schön und vor allem das zarte Grün, das sich um die Blüten herum rankt. Die Jungfer säht sich von selbst aus - die Samenkapsel öffnet sich und die Samen versetzen sich im Garten"

Zwei Jungfern im Grünen kaufte das Paar auf dem Pflanzenmarkt - für 2,50 Euro das Stück. Dazu kamen noch zwei Goldkörbchen mit gelben Blüten für je 2,50 Euro, Seife für fünf Euro und organische Pflanzennahrung für neun Euro, die auch gegen Schädlinge wirken soll.

Aus dem Landkreis Stade reisten die Freundinnen Ute Kück (44) aus Himmelpforten und Stefanie Michels (41) aus Brobergen an. Sie kauften je eine große Gladiole mit weißen Blüten für 6,80 Euro das Stück - "die haben wir bei einem ganz netten Gärtner gekauft, und sie duftet so schön", sagte Ute. Dazu gab es noch drei Primeln für je 2,10 Euro, Blumenzwiebeln von 15 Cent bis 60 Cent und zwei Silberwurze in Cremeweiß. Als Geschenk für ihre Freundinnen erwarben die beiden Damen gelbe Chrysanthemen für je zwei Euro.

Große Freude bereiteten Ute und Stefanie auch zwei Indianernesseln für je ein Euro, Steinquendel mit weißen Blüten "für sage und schreibe 1,50 Euro", eine Fette Henne für 2,10 Euro und eine Krötenlilie für 2,60 Euro. Dazu gab es dann noch einen Hustentee für 4,20 Euro und zwei Stück Gruyère für je zehn Euro.

Nach drei Stunden saßen die beiden Freundinnen dann "etwas müde vom Rumlaufen" auf einer Bank, nachdem sie sich gemeinsam eine Tüte Bamberger Hörnchen mit Salbeibutter für 2,50 Euro gegönnt hatten.

"Man findet immer mal wieder irgendwas, was man irgendwo hinpflanzen kann", analysierte die Sekretärin Stefanie und Ute, Kämmerin der Samtgemeinde Oldendorf, gab das Bonmot zum Besten: "Wer einen Garten hat, hat alles, was er braucht."

Aus Kiel angereist kam mit einer Autofahrgemeinschaft Hannelore Gottschalk (46). Die Zahnarzthelferin gab für Gräser, Hostas und Klee "mehr als 130 Euro aus"; sie kommt seit 15 Jahren zum Pflanzenmarkt auf dem Kiekeberg. Ihr Credo: "Gärten sind Orte aus Träumen geboren."

Sogar aus Dänemark kamen ganze Busse mit Besuchern nach Ehestorf gefahren; leider spielte das Wetter am Wochenende manchmal einen Strich durch die Rechnung und die Pflanzenverkäufer Kurt Münster (60) und sein Neffe Matthias Münster (34) aus Altenmoor bei Elmshorn bilanzierten: "In diesem Jahr war es etwas ruhiger als sonst. Aber allgemein ist es hier sowieso im Spätsommer etwas verhaltener als im Frühjahr." Das Museum zählte am Sonnabend 5500 Besucher, am Sonntag kamen sogar 9000 Pflanzenfreunde.