Eine Kutschenfahrt durch den Alten Elbtunnel, das war für Markus (33) und Maria (31) Schlegel aus Überlingen am Bodensee ganz einfach.

Moorburg. Seit einem Jahr sind die beiden schon mit ihren beiden Pferden "Paddy" und "Mark" sowie Hund "Fiona" quer durch Europa unterwegs, haben in gemächlichem Tempo 6000 Kilometer hinter sich gelassen, campieren derzeit auf einem Reiterhof in Moorburg. Hintergrund: Die beiden Mitglieder des Netzwerks "vita activa" für ein gentechnikfreies Europa wollen mit ihrer Reise auf Risiko und Folgen der Gentechnik sowie der intensiven konventionellen Landwirtschaft auf Umwelt und Gesundheit aufmerksam machen. Die Tour startete im Juli vergangenen Jahres in Überlingen, führte durch die Schweiz und Frankreich nach Spanien, Portugal und den Niederlanden. Hamburg ist der nördlichste Punkt der Reise. Und nachdem die Schlegels heute den Mittelalter-Markt in Moorburg besucht haben, wird es mit vielen Pausen für die Pferde über Berlin nach Tschechien gehen, dann zum Ausgangspunkt nach Überlingen am Bodensee zurück. 8000 Kilometer wollen die Anti-Gentechnik-Aktivisten dann zurückgelegt haben. Die Kosten, etwa 65 000 Euro - für ihre Tour kreuz und quer durch Europa, haben der Bootsbauer und die Masseurin bei Sponsoren eingeworben. So stellte ein Demeter-Bauernhof die Kutsche zur Verfügung. "Im Winter war es ohne Heizung manchmal schon sehr hart. Um Kosten zu sparen, haben wir in der Kutsche übernachtet", berichtet Marcus Schlegel dem Abendblatt. Doch alles in allem sei es "ein Riesenerlebnis". Beide hoffen, viele Menschen für die Risiken gentechnisch veränderter Lebensmittel sensibilisiert zu haben. (mic)