Ungesicherte Ladung, verschlissene Reifen, defekte Bremsen und zu lange Lenkzeiten.

Garlstorf/Egestorf. Erneut hat die Polizei Sattelzüge und Gefahrgut-Transporter kontrolliert. Diesmal postierten sich 20 Beamte der Regionalen Kontrollgruppe Lüneburg und der Ermittlungsgruppe Umweltschutz auf dem A 7-Rastplatz Schaapskaben, der zwischen den Ausfahrten Egestorf und Garlstorf liegt. Mit dabei waren ein Angestellter der Gewerbeaufsicht Celle und ein Amtsrichter.

Besonders Justitias Vertreter war viel beschäftigt, denn die Ordnungshüter zogen diverse Lkw mit technischen Defekten, so gut wie ungesicherter Ladung und übermüdeten Fahrern aus dem Verkehr. 33 Brummis wurden kontrolliert. "Von den 14 mit Gefahrgut beladenen Lastern mussten die Kollegen elf beanstanden. Das entspricht einer Quote von etwa 78 Prozent", berichtet Einsatzleiter Markus Oelscher. Bei dem Rest sah es mit einer Beanstandungsquote von 63 Prozent kaum besser aus. Einige Lkw seien mit erschreckenden technischen Mängeln unterwegs gewesen. So fiel den Beamten ein Transporter aus Tschechien auf, der in Richtung Hamburg unterwegs war. Das Fahrzeug war überladen, hing nach links fast bis auf die Fahrbahn durch. "Der Lkw fuhr mit defekten Bremsen, Unterfahrschutz sowie Tankdeckel fehlten und die Positionslampen waren stark herunter gebogen. "Der Fahrer gab an, dass die Lampen deshalb herunterhingen, damit er auf engen Höfen besser rangieren könne." Damit ist jetzt Schluss: Er durfte nicht weiterfahren.

Wenig später wurde ein weiterer Truck gestoppt. Er hatte große Betonteile zum Bau eines Lebensmittel-Discounters geladen. "Allerdings hatte er nicht die vorgeschriebenen Genehmigungsurkunden dabei. Sein Fahrzeug war für die schweren Betonteile nicht geeignet." Außerdem waren die Reifen beschädigt. Auch für diesen Fahrer war die Tour beendet.

Bei einem Lkw aus Norwegen hatte es die Ladung buchstäblich in sich: "Die Gefahrgutkanister waren unzureichend gesichert. Außerdem war die Ladefläche mit brennbaren Materialien verunreinigt." Weiterhin hatte der Fahrer gegen Sozialvorschriften verstoßen, hatte bis zu 16 Stunden lang ununterbrochen am Steuer gesessen. Ein Fall für den Richter: Der Fahrer kassierte ein Bußgeld in Höhe von 3600 Euro, seine Spedition wird zur Zahlung von 5600 Euro verurteilt.

Für Oelscher ist indes klar: "Auch heute haben wir wieder gesehen, dass zunehmender Wettbewerbs- und Termindruck bei den Speditionen dazu führen, dass Fahrer und Unternehmen es mit der Sicherheit nicht allzu genau nehmen und auch die vorgeschriebenen Ruhezeiten für die Fahrer nicht eingehalten werden." Das sei ein weiteres Signal für die Polizei, ihren hohen Kontrolldruck beizubehalten.