“Riga ist eine wunderschöne Stadt, aber die Gegensätze zwischen Arm und Reich sind gravierend. Deshalb ist unsere Unterstützung so besonders wichtig“ - mit dieser Motivation wird sich Harald Krüger, Geschäftsführer des Kreisverbandes Harburg des Deutschen Roten Kreuzes, mit vier Kollegen heute auf den Weg in Richtung Lettland machen.

Harburg. Im Gepäck haben die Helfer Spenden im Wert von 45 000 Euro. Transportiert werden die Hilfsgüter in zwei großen Lieferwagen und einem Anhänger, von denen einer vom Harburger Konditormeister Dierck Eisenschmidt gefahren wird. "Ich habe mit Harald Krüger vor einiger Zeit über die Kooperation mit dem Lettischen Roten Kreuz gesprochen", sagt Eisenschmidt. "Und das hat mich interessiert. Für einen guten Zweck bin ich immer zu haben."

Seit 2004 besteht ein Kontakt mit dem Lettischen Roten Kreuz. Ziel ist es, die Kollegen in Riga langfristig in die Lage zu versetzten, sich von Hilfsleistungen unabhängig zu machen. "Bis dahin werden wir unsere Partner mit Kleidung, medizinischem Einwegmaterial, Körperpflegeartikeln und anderen Spenden unterstützen müssen", so Krüger. Seit 2008 besteht ein Kooperationsvertrag. Seitdem finanziert das DRK-Harburg eine Fachkraft, die in Lettland eine Kinderbetreuung aufbaut. Die fünftägige Tour nach Lettland ist bereits der zweite Hilfsgütertransport nach Riga. Insgesamt werden die Helfer 36 Stunden unterwegs sein, von Rostock aus mit der Fähre nach Ventspils, von da aus dann noch etwa 180 Kilometer bis Riga.

Die Spenden werden an drei Gesundheitsorganisationen gehen sowie an Kleiderkammern in Riga. Zudem wird eine stationäre Behinderteneinrichtung in Talsi unterstützt. "Lettland gehört zu den ärmsten Ländern Europas und Rentner müssen beispielsweise mit umgerechnet 100 Euro im Monat auskommen. Und dabei sind die Lebenshaltungskosten ähnlich hoch, wie in Deutschland", erklärt Harald Krüger. Und obwohl der Harburger bereits zum zwölften Mal das Land besuchen wird, ist er sich darüber im klaren, dass die Tour anstrengend wird. "Natürlich werden wir nach der Reise ziemlich erschöpft sein", so Krüger. "Aber ich befürchte die Konfrontation mit den extremen sozialen Gegensätzen wird noch wesentlich anstrengender sein."