Seit 30 Jahren gibt es einen Verein für Patenschaften. In Popayan wird jetzt von Spenden ein Haus gebaut, in dem 80 Mädchen und Jungen versorgt werden.

Jesteburg. Es begann vor 30 Jahren mit vier privaten Einzelpatenschaften für Jugendliche. Nun zieht der Verein Kinderhilfe für Kolumbien e.V. aus Jesteburg zum Jubiläum Bilanz. "Heute sorgen wir dafür, dass rund 500 Kinder in den drei Städten Kolumbiens, Popayan, Medellin und Pasto betreut werden können", berichtet Ute Sonntag, die erste Vorsitzende des Vereins. "18 fest angestellte Mitarbeiterinnen sorgen sich dort um das Wohl der Kinder." Derzeit wird der Verein von 30 Mitgliedern gefördert. Bei einer großen Jubiläumsfeier am Sonnabend, 22. August, im Heimathaus in Jesteburg möchte der Verein den Besuchern Einblicke in ihre Arbeit geben. Zudem wird auch ein ehemaliges Patenkind, Lorena, bei der Feier in Jesteburg dabei sein.

Der Verein freut sich darüber, dass im März ein ehemaliges Patenkind als Leiterin der Projekte in Popayan ernannt werden konnte. Im Alter von zehn Jahren wurde Sandra Yicel in den Verein aufgenommen und ihre deutschen Paten ermöglichten ihre zunächst das kolumbianische Abitur, später absolvierte sie ein Studium der Vorschulpädagogik. "Im vorigen Jahr hat sie die Verantwortung für die Tagesstätte für kleine Kinder übernommen und die Leitung des neusten Projektes: der Säuglingskrippe", sagt Ute Sonntag. Die Krippe wurde ins Leben gerufen, weil die Not einiger kolumbianischer Familien immer größer wird und Mütter mit Kindern keine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Derzeit werden dort zehn Babys den ganzen Tag über betreut, die teilweise extrem unterernährt sind und gesundheitliche Probleme haben.

Ein weiterer Erfolg für den Verein ist der Bau eines Hauses mit großem Grundstück für 80 Kinder, das ein altes, baufälliges Gebäude ersetzen konnte. An Sonnabenden wird dort für hungernde Kinder ein Mittagessen ermöglicht. Von mehr als 100 Kindern wird dieses Angebot genutzt. Obwohl dies nur einige der vom Verein ermöglichten Projekte sind, reichen sie nicht aus, um das Elend in Kolumbien nur annähernd zu bekämpfen. "In den deutschen Medien wird das Elend der kolumbianischen Kinder nur sehr selten behandelt, und wir geben kein Geld für Werbung aus", sagt Ute Sonntag. "Deshalb ist es schwer, Gelder für die Projekte zu bekommen." Deshalb hofft der Verein auf weitere Unterstützung. Kontakt mit dem Verein kann über ute_Sonntag@t-online.de aufgenommen werden.