Im Urlaub im Restaurant: Die Kellnerin nimmt unsere Bestellung auf. Sie steht dort ohne Zettel, schaut selbstbewusst von einem zum anderen und macht keine Anstalten, sich etwas aufzuschreiben. Sie hört zu.

Sie merkt sich das Schnitzel, das Steak, das Gulasch, den Fisch, die Suppen, die Beilagen, die Salate, alles. Später beim Servieren kommt nichts falsch, nichts ist zu beanstanden. "Das ist Routine", meint sie erfreut, als ich sie darauf anspreche. Das sei noch nicht kompliziert gewesen. Ab sechs Personen allerdings hole sie schon ab und zu einmal den Zettel hervor, schließlich sei dieser Beruf ja ein permanentes Gedächtnistraining. Das muss wohl so sein.

Ich denke an meinen Einkaufszettel und daran, dass ich jedes Mal irgendetwas vergesse, wenn ich ihn mit Daten fülle. Da hilft auch der Trick nichts, noch einmal die Regale in meinem Supermarkt abzuschreiten, um dadurch Erinnerungen daran zu erhalten, was ich vergessen haben könnte - wer kennt das nicht? Am Ende fehlt dann doch meistens etwas. Also: Loben wir in dieser Ferienzeit ganz einfach mal die Leistung all der fleißigen Hände in den Restaurants, die dazu beitragen, es uns zu einem Erlebnis werden zu lassen.