Die Polizei hat nach dem Brand eines Reetdachhauses am Sonnabendmorgen in Marschacht (Landkreis Harburg) die Ermittlung der Ursache aufgenommen.

Marschacht. Auch Brandstiftung ziehen die Beamten in Betracht. ,,Wir können nichts ausschließen", sagt ein Mitarbeiter der Polizeidirektion Harburg auf Anfrage. Wie berichtet, war ein mit Reet gedecktes, 700 Quadratmeter großes, unbewohntes und 1655 gebautes Haus an der Elbuferstraße Raub der Flammen geworden. Besitzer Dirk Düvel spricht von einem immensen gebäudehistorischen Schaden. ,,Es war das größte Reetdachgebäude in der Elbmarsch", sagt er.

An einen technischen Defekt als Brandursache glaubt der Apotheker nicht. ,,Unsere Firmenzentrale mit Marketing, Buchhaltung und Personalwesen war im hinteren Teil des Hauses untergebracht. Wir hatten die alte Technik komplett durch eine neue mit höchstem Standard von einem Fachbetrieb ersetzen lassen", sagt Düvel. Zudem scheine es, so Düvel weiter, dass das Feuer im Tennenbereich vorne zur Elbuferstraße ausgebrochen sei. Die Tenne mit ihren Originalbalken von 1655 sollte in eine 300 Quadratmeter große öffentliche Ausstellungsfläche umgebaut werden, bevor sie ein Raub der Flammen wurde. Ingenieure und Statiker müssten nun entscheiden, ob noch etwas von dem denkmalgeschützten Reetdachhaus zu retten sei, das ursprünglich von der Samtgemeinde Elbmarsch in ein Klimaschutzzentrum umgebaut werden sollte.