“Weitermachen“, sagt eine Verkäuferin. Die Stimmung unter den Beschäftigten des Harburger Karstadt-Kaufhauses ist auf Zuversicht getrimmt.

Harburg. Doch ein flaues Gefühl im Bauch haben alle, nachdem Anfang Juni der Insolvenzverwalter im Essener Karstadt-Mutterkonzern Arcandor die Checkliste in die Hand nahm. Erst Ende August, Anfang September, wird mit Ergebnissen seiner Arbeit gerechnet. So lange ist ungewiss, was landauf, landab aus dem Konzern und seinen Warenhäusern wird.

Harburg ohne Karstadt. Das können sich jedenfalls die wenigsten vorstellen. Ohne Karstadt dürfte Harburgs an Ladenvielfalt ohnehin schon ausgedünnte Innenstadt kaum noch zu retten sein. Deshalb hatten sich bereits Ende Mai zahlreiche Politiker und auch Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg an einer Unterschriftensammlung für den Erhalt des Standorts beteiligt.

Aber bei Karstadt wird trotz ungewisser Zukunft auch sonst viel getan, um die Leute bei Laune zu halten. Sonnabend war die aus fünf studierten Musikern bestehende Rockband "Luxuslärm" aus Iserlohn in der ersten Etage, Abteilung junge Mode, zu Gast, bevor sie am Abend beim 13. Welt-Astra-Tag an den Hamburger Landungsbrücken auftrat. Die Band hat mit Janine Meyer eine ausdruckstarke, mitreißende Sängerin.

Zahlreiche Fans waren selbst aus weiterer Entfernung nach Harburg gekommen, um die mehrfach ausgezeichnete Band (unter anderem "Myspace & The Dome 50" Gewinner) live spielen zu sehen und zu hören. Anne (29) aus Barmbek: "Ich habe die Band vor zwei Wochen bei einer Beachparty in Duisburg kennengelernt und mir gleich eine CD gekauft. Auf der Homepage der Band war der Auftritt in Harburg angekündigt. Da musste ich einfach herkommen." Birgit (44) aus Lüneburg: "Ich bin zuerst bei einem Konzert in Friedrichshafen auf Luxuslärm aufmerksam geworden. Seitdem bin ich Fan."