Feiner Holzstaub liegt in der Luft, es regnet Sägespäne und gegen das kreischende Geräusch gibt es Ohrstöpsel für die Besucher.

Bispingen. Bei der zweiten Europameisterschaft im Kettensägenschnitzen waren die zahlreichen Gäste am Wochenende in Steinbeck/Luhe bei Bispingen mittendrin im Geschehen. "Das Faszinierende ist die Geschwindigkeit, mit der wir unsere Skulpturen anfertigen", sagt Michael Knüdel (40), Veranstalter der Meisterschaft und seit einem Jahr selbst hauptberuflicher Schnitzer.

25 Künstler aus Europa, den USA und Japan waren dafür in die Lüneburger Heide gereist. Sie schufen vor den Augen der Zuschauer in nur zwei Tagen spektakuläre Kunstwerke - vor allem Tierisches war gefragt: Die Spezialität von Andreas Martin aus Sachsen, hauptberuflich Förster, sind Wildschweine, und Bob King aus dem US-Bundesstaat Washington sägte Waschbär und Adler aus seinem Holzblock heraus. Noch schneller ging es beim "Speedcarving" - hier hatten die Teilnehmer gerade 30 Minuten Zeit. "Das ist dann schon echter Sport", so Michael Knüdel. Die Resultate des Schnellsägens fanden bei der anschließenden Versteigerung neue Besitzer. Ein possierlicher Teddybär, gesägt von Toshiyuki Nagai aus Japan, dem Teilnehmer mit der weitesten Anreise, erzielte zum Beispiel 120 Euro.

Mit Veranstaltungen wie dieser will die in Deutschland noch relativ junge Szene bekannter werden und weg vom Image der "bösen, hässlichen und gefährlichen Werkzeuge", betont Michael Knüdel.