Der Harburger Bezirks-Seniorenbeirat hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch für den Bau von behindertengerechten Toilettenanlagen im Fußgängertunnel zwischen dem Harburger Marktplatz Sand und dem Harburger Rathausplatz ausgesprochen.

Harburg. Dieser einstimmig gefasste Beschluss soll den Fraktionen der Bezirksversammlung in ihren Beratungen nach der Sommerpause als Empfehlung dienen. Eine öffentliche Toilettenanlage im Fußgängertunnel stößt nicht überall auf Zustimmung. Elke Schnoor, Inhaberin eines Modegeschäfts im Fußgängertunnel, hat dagegen bereits größeren Protest organisiert. Aber der Seniorenbeirat hofft, dass "das Problem mit dem Modegeschäft in den Fraktionen und im Sozialausschuss sachlich diskutiert wird". Karlheinz Bredow, Vorsitzender der Senioren-Delegiertenversammlung: "Für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer wäre eine Toilette im Tunnel am einfachsten zu erreichen, weil die Zugänge barrierefrei sind." Bredow weist auch darauf hin, dass der Senatskoordinator für Gleichstellung behinderter Menschen, Heinz Bienk, das für den Bau behindertengerechter Toiletten benötigte Geld bereitgestellt hat. Günter Beuch, Sprecher des Seniorenbeirats: "Das notwendige Geld kommt vom Steuerzahler. An einem anderen Standort würden erhebliche Mehrkosten entstehen."

Petra Schulz, Sprecherin des Bezirksamts Harburg sagt, dass auch die Verwaltung die Empfehlung des Seniorenbeirats zur Kenntnis nehme. Die Verwaltung prüfe außer im Tunnel drei weitere Standorte. Erstens sei eine Sanierung der vorhandenen Marktplatz-Toiletten noch nicht vom Tisch. Zweitens und drittens werde auch an einen Toiletten-Neubau mit Marktmeisterbüro an zwei verschiedenen Stellen des Sand-Parkplatzes gedacht. Dort gingen dann allerdings Parkplätze verloren. Schulz: "Wir suchen weiter nach einer Problemlösung. An jedem der Standorte gibt es außer Vorteilen auch Nachteile.