1200 volle Leitz-Ordner sind per Lkw im Kreishaus in Winsen angeliefert worden und füllen jetzt das Aktenlager. Die Hamburger Wasserwerke (HWW) haben ihren Antrag auf Trinkwasserförderung beim Landkreis Harburg abgegeben.

Winsen. Ein Exemplar umfasst 15 Ordner. "Wir haben den Antrag jetzt in 80-facher Ausführung, weil alle Träger öffentlicher Belange, Verbände und alle beteiligten Fachbehörden ein Exemplar zur Prüfung brauchen", sagt Gunnar Peter, Abteilungsleiter Boden Luft Wasser bei der Kreisverwaltung und federführend zuständig für die Bearbeitung des umfangreichen Antrages.

Die HWW, die eine Bewilligung für eine jährliche Förderung von 16,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus der Heide beantragen, haben ihrem Antrag unter anderem eine Umweltverträglichkeitsstudie, eine Wasserbedarfsrechnung und verschiedene hydrogeologische sowie geologische Gutachten beigelegt. Die alte Bewilligung, die 30 Jahre galt, war am 31. Dezember 2004 ausgelaufen. Seitdem fördert Hamburg aufgrund einer wasserbehördlichen Erlaubnis. Rund 5,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser wurden in den letzten Jahren in der Heide gefördert und durch das Leitungsnetz der Hamburger in die Metropole gefördert. Mit den neuen Unterlagen beantragen die HWW erneut eine Laufzeit von 30 Jahren.

Der Antrag aus Hamburg hat so lange auf sich warten lassen, weil die Wasserwerke verschiedene Untersuchungen beispielsweise zu den Auswirkungen der Trinkwasserförderung auf die Natur in Auftrag gegeben hatten.

Peter von der Kreisverwaltung: "Wir als genehmigende Behörde haben ein sehr großes Interesse daran, das Verfahren kritisch zu begleiten." In einem ersten Schritt werden die Anträge öffentlich ausgelegt. In den nächsten Wochen werden die Träger öffentlicher Belange und Verbände den 15-Ordner-Antrag auf den Tisch bekommen. Sie können Bedenken und Einwendungen anbringen, ebenso wie Bürger während der öffentlichen Auslegung. Peter rechnet, damit, dass der Kreistag 2010 über den Antrag entscheiden kann.