Wenn Männer krank sind. . . Wie oft hat man(n) sich diesen weiblichen Stoßseufzer schon anhören müssen.

Ein harmloser Schnupfen macht aus dem kraftstrotzenden Supermann ein Häufchen Elend, Jammerlappen sind wir schon beim leisesten Unwohlsein, Hypochonder, weinerlich wie missgestimmte Kleinkinder, dieses Männerbild scheint bei vielen Frauen fest verankert zu sein. Alles Unsinn und Verleumdung, das muss endlich einmal klargestellt werden. Ein kranker Mann ist eben krank und hat das Recht, sich krank zu fühlen und dieses Gefühl auch zu zeigen. Und tun wir damit nicht genau das, was unsere Frauen immer wieder von uns verlangen? Gefühllose Holzklötze seien wir, wird uns doch oft vorgeworfen, "mit euch kann man außer über Bundesliga, Formel 1 und Autos über nichts reden, schon gar nicht über Gefühle", wurde ich neulich abgekanzelt. Und dann sind wir einmal krank und sagen, wie schlecht wir uns fühlen - auch wieder verkehrt! Was denn nun? Sollen wir bei jedem Kratzen im Hals zum Arzt rennen, damit der eine - wenn auch nur leichte - Erkrankung feststellt und wir uns glaubhaft über Schmerzen und allgemein schlechte Stimmung beklagen dürfen? Das würde wohl richtig nach hinten losgehen und den Eindruck vom eingebildeten Kranken nur noch verfestigen.

Das Problem ist wahrscheinlich nicht lösbar. Wenn mich also wieder einmal ein Schnupfen auf das Krankenlager niederwirft, werde ich stumm leiden, mich von meiner Frau pflegen lassen, ihren milden Spott ertragen und auf baldige Genesung hoffen.