Eddy, ein harmloser Hauptstadtganove lauert im Berliner Hauptbahnhof Touristen auf, um dann über ein kompliziertes System an ihre Brieftasche zu gelangen.

Dieser Typ soll heilig sein? Zumindest findet er aus jeder Klemme mit einem scheinheiligen Spruch wieder heraus. Als Eddy jedoch nach einer seiner Trickbetrügernummern glücklich in seine Wohnung in Berlin Kreuzberg zurückkehrt, nicht ohne ein paar Taschen im noblen Kaufhaus des Westens auf Kosten seines Opfers zu füllen, spitzt sich sein Dasein als Kleinkrimineller schlagartig zu.

"Bratwurst-King" und Heuschreckenkapitalist Horst König, Berlins Hassobjekt Nummer eins, findet nämlich in seinem Treppenhaus ein unerwartetes und unrühmliches Lebensende. Eddy muss den leblosen Körper vor seiner Tür entsorgen. Dumm nur, dass unten zwei Leibwächter, bullig wie Schränke, ungeduldig auf ihren Chef warten und die Hauptstadtboulevardpresse den Fall zum Politikum hoch jazzt... Mal ist sich Braake, der Klatschpapst sicher, dass nur ein linker Held der Täter sein kann, dann wieder können es nur "irre Faschos" gewesen sein.

Autor Jakob Arjouni demonstriert fast filmisches Erzähltalent, wenn er in bester Slapstickmanier verschiedene Handlungsfäden vor der Tür des Kleinkriminellen Eddy, der nie um einen charmanten Spruch verlegen ist, zusammenlaufen lässt. Wie Eddy und sein Musikerfreund die Leiche in einem Sofa vor den Augen der Leibwächter entsorgen und dazu blöde Sprüche aufsagen, ist unbeschreiblich witzig und steht dem Leser vor Augen. Und dann ist da noch die schöne Tochter des Toten, die ausgerechnet Eddys Nachbarin ist.