Die Heideblüte hat begonnen. Zeit für Werner Herrig, seine vier Alt-Oldenburger Pferde vor die Postkutsche zu spannen und mit seinen Gästen loszufahren.

Hanstedt. "Am schönsten ist die Heide, wenn es etwas diesig und nicht zu heiß ist", sagt Herrig, der zu den Postkutschentouren von Jesteburg nach Undeloh durch die schönsten Landstriche, die der Naturpark Heide zu bieten hat, seine königlich-hannoversche Postillion-Uniform anzieht.

Ganz stilecht geht es im postgelben hölzernen Wagen jeden Mittwoch im August und im September vom Hotel Niedersachsen in Jesteburg los. Über echtes napoleonisches Kopfsteinpflaster, so erklärt Herrig den Fahrgästen, geht es zum Töps, "wo in meinen Augen die Heide wirklich am schönsten ist. Bei klarer Sicht kann man von hier bis Bergedorf sehen", erzählt der Postillion. Herrig kennt die Heide wie kein zweiter. Er erzählt von Kreuzottern, für den Menschen ziemlich ungefährlich, für Hunde aber kann ein Biss schlimme Folgen haben. Herrig erzählt von Dukatenfaltern in der Heide und hat ein schier unerschöpfliches Repertoire an Geschichten über diese Kulturlandschaft.

Vom Töps kutschiert er seine Fahrgäste durch die Hanstedter Berge zum Undeloher Dorfteich. Im Undeloher Hof ist der Tisch für die Reisenden schon gedeckt. Durch die Heide zwischen Undeloh und Wesel geht es am Nachmittag zurück über Schierhorn nach Jesteburg. Wer Lust hat, diese außergewöhnliche Tagesreise mitzufahren, kann sich bei Werner Herrig unter der Telefonnummer: 04183/7319 anmelden. Erwachsene zahlen 50 Euro, Kinder fahren für 35 Euro mit.