Dieser Tage begegnen uns in Hamburg und Umgebung die nettesten Menschen der Welt: Touristen. Meistens erkennen wir sie an ihren freundlichen Blicken, die alles mit ihrem fotografischen Gedächtnis festhalten möchten.

Ich sehe mir dann gern einmal die Stadt mit ihren Augen an. Entdecke erneut die schöne Konstruktion der Elbbrücken, den Charme der Harburger Bahnhofsarchitektur, die stillen Hafenwinkel, die entfernte Kulisse der Hansestadt in der Abenddämmerung. Und - zugegeben - ich helfe auch gern, kann kaum vorbeigehen an Menschengruppen, die angestrengt in den Stadtplänen lesen.

Neben den Wegbeschreibungen zu den Attraktionen unserer Stadt bekommen sie - ungefragt - noch den einen oder anderen Geheimtipp mit auf ihren Weg. Ich erzähle ihnen von den besten Nudeln der Stadt, von den jungen Öko-Designern, die trendige, bezahlbare Mode (aber statt eigenem Verkaufsladen eine Kleiderprobe im Hinterhof der nähenden Schwiegermutter) anbieten, von Bootsverleihen in romantischen Alsterwinkeln, kleinen Bücherstuben mit gemütlichen Leseecken und verwunschenen Parks, in denen die Schauspieler zwischen Bäumen und Büschen spielen.

Ab und zu meine ich, den einen oder anderen HamburgGast an eben diesen Orten wieder zu treffen. Wir sind nicht ganz sicher, ob wir uns schon einmal begegnet sind, aber eines sehe ich gleich: die Nudeln, die Bücherecke, das Theaterstück gefallen ihnen sehr. So genießen wir die Zeit in der schönsten Stadt der Welt. Gemeinsam und ohne uns zu kennen.