Dunja ist 36 Jahre, wiegt fünf Tonnen und ist drei Meter groß - damit ist sie derzeit die größte Sensation, die Bullenhausen zu bieten hat.

Bullenhausen. Gemeinsam mit Artgenossin Dejana weidet sie vor dem Elbdeich und bringt regelmäßig die Autofahrer dazu, auf Schrittgeschwindigkeit herunter zu schalten und die Dickhäuter zu bestaunen. Elefanten an der Elbe - ein nicht gerade alltägliches Bild. Für zwei Wochen macht der "Circus May" Station in Bullenhausen und lockt mit seinen rund 60 Tieren seine Gäste nicht nur zu den Vorstellungen an den Wochenenden an.

"Besonders oft kommen kleine Kinder mit ihren Großeltern am Tage bei uns vorbei, um die Tiere anzuschauen und zu füttern", sagt Zirkus-Chef Jonny May. "Und wir haben überhaupt nichts dagegen, denn die Besucher wissen dann, dass sich eine Vorstellung bei uns lohnt." Auf der Wiese hinter dem Deich grasen nicht nur die beiden Elefantenkühe, sondern auch Dromedare, Kamele, Lamas und Pferde. "Es gibt immer mehr Kollegen, die meinen, ein Zirkus brauche keine Tiere", so May. "Aber das ist Quatsch - man muss den Leuten schon etwas bieten." Doch exotische Tiere hin oder her - auch die Pflege muss stimmen, sagt May. "In jedem neuen Landkreis muss man sich beim Kreisveterinäramt melden, und die prüfen dann, ob es den Tieren bei uns gut geht."

Und dass ihm diese Kontrollen wichtig sind, macht May sofort klar. "Die schwarzen Schafe müssen herausgefiltert werden." Rund 650 Kilogramm Futter benötigt der Zirkus am Tag für seine Tiere, allein die zwei Elefanten bekommen davon einen Anteil von 250 Kilo. Einen besonders großen Hunger hat Dunja. Laut Jonny May ist sie Europas größter indischer Elefant. In einer zweistündigen Show präsentieren May und sein Team viele Tier- und Artistiknummern - der Chef steht selbst die meiste Zeit in der Manege. Bis zum 26. Juli gastiert der Zirkus noch in Bullenhausen, dann wird er sein Lager in Wilstorf, auf dem Festplatz am Freudenthalweg aufschlagen.