Es ist ein kleiner Skandal im Skandal.

Das Harburger Veterinäramt wirft jetzt den Tierschützern, die die ungeheuerlichen Vorgänge bei der Firma Schwerk erst aufgedeckt haben, eine Mitschuld vor. Sie hätten die Tierquälerei dem Amt zu spät angezeigt. Jahrzehntelang war das grausame maschinelle Rupfen an Gänsen in dem Betrieb bei Königsmoor offenbar an der Tagesordnung, es geht möglicherweise um hunderttausendfache Tierquälerei. Und doch ist keinem Veterinär bei den - angeblich unangemeldeten - Kontrollen im zweitgrößten Gänsezuchtbetrieb Deutschlands etwas aufgefallen? Ohne die veröffentlichten Fotos und Videos der Tierschützer würden die Quälereien wohl weitergehen, ohne Konsequenzen, wie seit Jahren. Stattdessen stellt sich die Frage, ob der Kreis im Fall einer Anzeige von Tierquälerei im großen Stil sich tatsächlich erlauben sollte, einen Hinweisgeber nicht zurückzurufen, nur weil dessen Telefonnummer mit einer Vorwahl in Österreich beginnt.