Das neue Heide-Erlebniszentrum in Undeloh bietet eine multimediale Reise durch die Vergangenheit.

Undeloh. "Je mehr die Heideurlauber über die Heide wissen, desto interessanter ist diese Kulturlandschaft für sie. Das, was die Besucher hier an theoretischen Informationen bekommen, können sie anschließend draußen in der Natur selbst beobachten und erleben. Wir hoffen, dass möglichst viele Besucher dieses kostenlose Angebot annehmen und sich hier wohl fühlen", sagte Matthias Zimmermann. Der Geschäftsführer des Vereins Naturschutzpark (VNP) konnte nach über einem Jahr Planungs- und Bauzeit jetzt die Gäste zur Einweihungsfeier des neue Heide-Erlebniszentrums in Undeloh begrüßen.

Rund 1,3 Millionen Euro kostete der Neu- und Umbau des alten Seumehauses. Entstanden ist eine moderne, besonders für Jugendliche und Kinder spannende Ausstellung. Hier können die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes die Kulturlandschaft erleben und begreifen. Sie erfahren, welchen Einfluss die Eiszeit auf die Entstehung der kargen Heide hatte. Sie erfahren, welche Tiere es geschafft haben, sich an die Heide anzupassen, welche Aufgabe die Heidschnuckenherden haben, und warum die Lüneburger Heide nicht nur im August, wenn die Erika blüht schön ist, sondern ein spannendes Naturerlebnis in allen Jahreszeiten ist. Besonders gut gelungen ist es den Mitarbeitern des VNP, das Leben früherer Generationen kindgerecht und spannend darzustellen.

Das Land Niedersachsen hatte aus EU-Fördertöpfen rund 770 000 für das neue Seumehaus, eine ehemalige Herberge für "Altwanderer" bewilligt. Umweltminister Hans-Heinrich Sander war aus Hannover angereist, um das Haus feierlich mit einem Scherenschnitt durch eine Wurstkette zu eröffnen. Sander: "Das neue Heide-Erlebniszentrum wird erheblich dazu beitragen, die Besucher für die Einzigartigkeit der Landschaft zu sensibilisieren und sie einem bewussteren Umgang mit dem Natur- und Kulturerbe der Lüneburger Heide näher zu bringen. Diese 5000 Jahre alte Kulturlandschaft werde durch viel mehr als nur die blühende Heide und Heidschnucken-Herden geprägt."

Den Rest der Bausumme investierte der VNP, dem große Teile der Heideflächen inzwischen gehören und der sie pflegt und instand hält. Das Seumehaus ist ein heller, freundlicher Bau im Fachwerkstil geworden. Das Erlebniszentrum ist auf drei Etagen untergebracht, und im Erdgeschoss können sich die Besucher im Café stärken. Komplettiert wird die sehenswerte Ausstellung durch Archiv-Fotomaterial aus den Beständen unter anderem des Kiekeberg Museums. Kreisrat Dr. Björn Hoppenstedt sagte: "an diesem neuen Heide-Erlebniszentrum sieht man ganz deutlich, dass sich der VNP nicht den modernen Anforderungen verschließt." Einen "Kraftakt" nannte VNP-Vorsitzender Wilfried Holtmann die Finanzierung, Planung und den Bau des Hauses. "Die Außenanlagen wurden in dem Bestreben, viele Informationen zu vermitteln einbezogen. Einzelne heidetypische Landschaftsformen wurden gärtnerisch umgesetzt", sagte Holtmann, der die Gäste zu einer ersten Führung durch das Seumehaus einlud.