370 Schüler besuchen die “Schule der Zukunft“ - moderne, helle Räume mit “lernförderndem Licht“.

Eißendorf. Grundschüler sitzen auf weißen Bänken an weißen Tischen in einer nagelneuen Mehrzweckhalle. Auf den Tischen stehen Vasen mit roten Stoff-Gerbera. In einem "Lounge-Bereich" sitzen Eltern und Lehrer auf schwarzen Ikea-Sofas der Marke "Klippan". Und von den Wänden grüßen bunte Bilder, die eine Hamburger Grafik-Designerin entworfen hat.

So sieht die Schule der Zukunft aus. Und diese Schule gibt es schon: Sie steht In der Alten Forst und trägt auch diesen Namen. Schulleiter Andreas Wiedemann (45) blickt stolz durch die neue Mehrzweckhalle, sie ist mit modernster Medientechnik ausgestattet, und sagt: "Man muss Schule ganzheitlich anfassen." Seine Schule ist "ganzheitlich" angefasst worden. Als erste von 32 Schulen des Projektes "HH-Süd" ist die Schule In der Alten Forst durch GWG-Gewerbe komplett saniert worden. Diese Pionierleistung feierten am Sonnabend 370 Schüler, deren Eltern und die Lehrer.

"Wir freuen uns mit der Schule über eine wirklich gelungene Sanierung", sagt Ewald Rowohlt", Geschäftsführer von GWG-Gewerbe. "Die Schule ist jetzt ein echtes Schmuckstück für Eißendorf und wird den Ansprüchen an eine moderne Schule gerecht."

Doch nicht nur die Gebäudehüllen sind neu In der Alten Forst, nicht nur die Technik für Heizung und Strom, nicht nur die Sanitärräume. "Wir haben besonderen Wert auf die Arbeiten in den Klassenräumen gelegt", sagt Schulleiter Andreas Wiedemann. "Ergebnis unserer Bemühungen sind 'Klassenräume der Zukunft', die bestechen durch ein Zusammenspiel von perfektem Licht, Farbe, Fußböden und modernster Medientechnik."

Das Projekt in Eißendorf hat bereits bundesweit für Furore gesorgt: "Wir stellen den 'Klassenraum der Zukunft' im Herbst bei mehreren regionalen und bundesweiten Kongressen vor", sagt Andreas Wiedemann. "Unsere Schüler können nun in optimal ausgestatteten Unterrichtsräumen für ihre Zukunft lernen."

Abgerundet wird das Konzept durch den Einsatz von "Dynamischem Licht" in allen Räumen.

Die Schule In der Alten Forst war federführend bei der - weltweit - ersten wissenschaftlichen Studie zum Einsatz von "Dynamischem Licht" in Schulen beteiligt. Nun werden alle Klassenräume mit dem "lernfördernden Licht" ausgestattet - einmalig bisher in ganz Hamburg. So einmalig, dass auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (60, SPD) im Mai 2009 nach Eißendorf fuhr, um sich in der kreativen Schule ein Bild zu machen.

"Wir fördern besondere Begabungen und bieten nun die räumlich passende Umgebung für ein begabungsentfaltendes Lernen für unsere 370 Schüler an", sagt Andreas Wiedemann. Sein Konzept ist so sehr en vogue, das auch Schulleiter aus Dänemark, Österreich und der Schweiz schon in Eißendorf angerufen haben - und vergangene Woche auch das Landratsamt Ansbach in Bayern, "der Herr war am Telefon kaum zu verstehen".

Vielleicht kommen die Bayern ja demnächst einmal nach Eißendorf, und schauen sich in der schönen neuen Lernwelt In der Alten Forst um. Dann können sie auch erfahren, wer die schönen Bänke und Tische in der Mehrzweckhalle gebaut hat: Gefangene aus der Justizvollzugsanstalt in Billwerder.