Im Reiherstiegviertel wird bis Anfang 2011 ein neues Sprach- und Bewegungszentrum entstehen.

Wilhelmsburg. Die IBA Hamburg spricht von einem "bislang einmaligen und innovativen Bildungs- und Integrationsprojekt". Für den Neubau des Sprach- und Bewegungszentrums am Rotenhäuser Damm hat die IBA gemeinsam mit der Behörde für Schule und Berufsbildung und der GWG Gewerbe fünf Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen. Die Jury unter Vorsitz der Hamburger Architektin Karin Renner vergab jetzt den ersten Preis an das Büro eins:eins Architekten, Hamburg. Ein zweiter Preis ging an das Büro Pysall Ruge Architekten aus Berlin.

"Die Wahl für den Standort des Sprach- und Bewegungszentrums im Reiherstiegviertel war eine bewusste Entscheidung für Wilhelmsburg", sagt Rolf Scharmacher von der Behörde für Schule und Berufsbildung, die Bauherrin der Maßnahme ist. "Weil wir wissen, wie wichtig die Verknüpfung von Sprache und Bewegung für die Entwicklung von Kindern ist, ist es richtig, in Wilhelmsburg zusätzlich zu den vorhandenen Regelangeboten ein Sprach- und Bewegungszentrum aufzubauen."

Sprache und Bewegung gehen eine neuartige Verbindung ein, denn die wissenschaftlich belegte Verbesserung der Sprachentwicklung bei Kleinkindern durch Bewegung gilt auch für den Spracherwerb in allen anderen Altersgruppen. Das Sprach- und Bewegungszentrum soll "wichtige Impulse zur weiteren Vernetzung der bestehenden Einrichtungen und Bildungsangebote auf den Elbinseln setzen" und den "Schul- und Bildungsstandort Reiherstieg aufwerten".

Aufgabe der Architekten war es, ein exzellentes Gebäude mit einer Zweifeldsporthalle, mit Seminar- und Bewegungsräumen, einer Bibliothek sowie einem Café zu planen. "Auf engstem Raum galt es, ein komplexes Nutzungsprogramm unterzubringen - ohne einen der alten Bäume auf der Fläche opfern zu müssen", sagt die Vorsitzende Karin Renner. "Dem preisgekrönten Entwurf gelingt es, mit einer 'Treppenbühne' das richtige Herzstück zu schaffen und damit dem Haus die nötige Luftigkeit und Offenheit zu verleihen."

Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg, sagt: "Der Entwurf schafft ein kompaktes, sehr gut nutzbares und wirtschaftliches Gebäude, das mit seiner ansprechenden Architektur hohen Zuspruch in der Bevölkerung finden wird und eine echte Bereicherung für den Stadtteil darstellt." Die Planungen werden in den kommenden Wochen "weiter konkretisiert", damit bereits Anfang des Jahres 2011 erste Nutzer das neue Sprach- und Bewegungszentrum mit Leben erfüllen können. Alle Arbeiten des Wettbewerbs sind bis Mittwoch, 22. Juli, in der Werkstattschau IBA at Work am Berta-Kröger-Platz zu sehen.