Der Rewe-Konzern ist inzwischen auf die Auseinandersetzung um den richtigen Supermarkt-Standort in Klecken aufmerksam geworden. Der Lebensmittelriese habe von sich aus den Kontakt zur Bürgerinitiative (BI) gesucht.

Klecken. Das berichtete BI-"Pressebetreuerin" Bettina Erwin am Donnerstagabend bei einem Treffen mit 80 Besuchern im Gasthaus "Die Linde" in Klecken. Die Pressestelle der Rewe-Zentrale Nord in Norderstedt habe auf den Abendblatt-Bericht vom 27. Juni über die Strategie-Diskussion der BI reagiert. Die BI hatte laut über eine Demonstration vor einem Rewe-Markt nachgedacht. Wie berichtet, ist die Rewe für zwei konkurrierende Standorte in Klecken im Gespräch: Die Bürgerinitiative und die CDU-Opposition will einen Markt am "Landhaus", die Ratsmehrheit in Klecken-Mitte.

Der Kontakt zur Rewe spielt eine zentrale Rolle in der Strategie der BI: Die Bürger wollen Konzernvertreter einladen, damit sie sich vor Ort ein Bild über die Vor- und Nachteile der beiden Standorte machen. "Das Einzugsgebiet am Landhaus wäre größer. Davon wollen wir die Rewe-Leute überzeugen", sagt Kay Ramme von der Bürgerinitiative. "Wir hoffen, dass die Rewe dann Stellung für das Landhaus bezieht." Von der Demo-Idee will die BI Abstand nehmen: Man wolle die Rewe ja im Ort und sie nicht verärgern.

Seit Donnerstagabend verkauft die BI witterungsfeste Plakate im Posterformat. Der Preis: zehn Euro. Die Plakate sollen gut sichtbar auf den Grundstücken in Klecken und Eckel aufgestellt werden, um den Protest gegen den nach Ansicht der BI falschen Standort sichtbar zu machen. Kleckens Bürgermeister Jürgen Grützmacher (CDU) kritisiert, dass sich Verwaltung und Ratsmehrheit in der Gemeinde Rosengarten über das Votum des Ortsrates hinwegsetzen wollen.

Ob die Bürgerinitiative vor Gericht ein Bürgerbegehren durchsetzen will, ist noch offen. Die "Kriegskasse" für einen Rechtsanwalt (geschätzte Kosten: mindestens 2000 Euro) sei noch nicht gefüllt. Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde hatte das angemeldete Bürgerbegehren für unzulässig erklärt.