Diakonisches Werk sieht unverzichtbare Vollzeitstelle beim Kirchenkreis Hittfeld in Gefahr.

Buchholz. "Die Migrationsberatung im Kirchenkreis Hittfeld muss erhalten bleiben, um des sozialen Friedens willen." Das fordert Reinhard Solondz, ehemaliger Geschäftsführer des Diakonischen Werks in Hittfeld und Winsen. Im Kirchenkreis Hittfeld hat sich eine Initiative gegründet, die die Planstelle für Migrations- und Flüchtlingsberatung erhalten will.

Mehr als 20 Teilnehmer trafen sich dazu im Gemeindehaus der Buchholzer St.-Johannis-Kirchengemeinde. Bis Ende 2010 werde die Vollzeitstelle im Kirchenkreis Hittfeld zu 100 Prozent aus kirchlichen Mitteln finanziert werden können, so Ines Appel, stellvertretende Geschäftsführerin im Diakonischen Werk. "Ab 2011 werden sich diese Mittel um etwa 45 Prozent reduzieren. Das bedeutet, dass dann pro Jahr rund 26 000 Euro durch andere Geldgeber aufgebracht werden müssen."

Dorothea Gabelmann ist als Migrationsberaterin im Kirchenkreis Hittfeld tätig. Sie berät Migranten in allen Fragen, und sie unterhält Sprachprojekte wie "Mama lernt Deutsch". Das jüngste Projekt, das unter Frauen aus Marokko, Togo, Afghanistan und der Türkei viel Anklang gefunden hat, war ein kostenloser Fahrradkurs, der die Mobilität der eingewanderten Frauen "kräftig erhöht und ihre Selbstständigkeit sehr gesteigert hat".

Gisela Friede, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Ökumenischen Arbeitskreis Asyl Neu Wulmstorf sagt: "Ohne die professionelle Begleitung und die Beratung durch hauptamtliche Fachkräfte können wir unsere Arbeit als Ehrenamtliche gar nicht weiterführen."

"Wer integriert ist, lebt sehr viel friedlicher", sagte Pastorin Ines Bauschke, "unsere Gesellschaft hat die Integration von Migranten selbst nötig. Wir schaden uns selbst, wenn wir dieses Thema ausblenden." Die Gruppe hat inzwischen damit begonnen, über alternative Finanzierungsmöglichkeiten nachzudenken. Wer in der Gruppe gern aktiv mitarbeiten möchte, kann sich direkt an Ines Appel vom Diakonischen Werk (Telefonnummer 04171/69 26 23) oder an Pastorin Ines Bauschke unter 04181/4283 wenden.