“Wir haben ein Sorgenkind und das ist die A 1.“ Michael Haverland, Leiter des Autobahnpolizeikommissariats Winsen weiß, was zur Zeit auf der Autobahn Richtung Bremen täglich los ist. Sieben Baustellen auf der 73 Kilometer langen Autobahnstrecke vom Buchholzer Dreieck bis zum Bremer Kreuz.

Winsen. Rund 60 000 Fahrzeuge fahren hier täglich. Mit Beginn der Ferienreisezeit hat das Autobahnkommissariat Winsen gemeinsam mit der Feuerwehr, Rettungsdiensten und A 1 mobil - der privaten Autobahn-Bauprojektgesellschaft - ein Maßnahmenbündel geschnürt, um auf mögliche Unfälle entlang der A 1 gut vorbereitet zu sein. Vor drei Wochen ist eine Kamera in Betrieb genommen worden, die den Verkehr rund um das Buchholzer Dreieck beobachtet. Die Bilder werden direkt auf die Monitore der Autobahnpolizei Thieshope übertragen. Die Beamten können dann "zeitnah und schnell reagieren", wenn es zu Störfällen kommt, nennt Buhr die Vorteile der Kameraüberwachung. "Mit der Kamera sind wir einen Riesenschritt weiter gekommen."

Seit im November 2008 mit dem sechsspurigen Ausbau der A 1 begonnen wurde, ist das Buchholzer Dreieck ein sensibler Verkehrsknotenpunkt geworden. Seitdem rollt der Verkehr über zwei schmale Fahrspuren durch den Baustellenbereich. Das bringt erhöhte Unfallgefahr. Mit dem Einrichten der Baustelle ist es zu einer Verdoppelung der leichteren Unfälle gekommen, so Wilhelm Buhr, Leiter Einsatz- und Streifendienst der Autobahnpolizei. Bei den Unfällen mit Schwerverletzten habe es keine Veränderung gegenüber vorher gegeben.

Hauptursache für einen Stau sind Unfälle. Im Baustellenbereich besonders heikel, weil die Rettungskräfte wegen der verengten Fahrspuren schwerer an die Unfallstelle herankommen. Durch den Kameraeinsatz könne man die Rettungskräfte gezielt an die Unfallstelle heranleiten, erklärt Wilhelm Buhr. Um die Staugefahr rechtzeitig zu erkennen, sind Verkehrsensoren neben den Fahrbahnen aufgestellt. Sie messen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge und stellen so fest: Es besteht Staugefahr oder es ist schon Stau. Stockt der Verkehr, werden die automatischen Stauwarnanlagen geschaltet, die den Autofahrer rund fünf Kilometer vorher warnen.

Die Autobahnpolizei appelliert an die Autofahrer, umsichtig zu fahren. In engen Baustellenspuren lieber hinter einem Lkw herfahren, als versuchen, ihn zu überholen. Wenn ein Stauende in Sicht kommt, Warnblinklicht einschalten. Polizeikommissar Oliver Kues, der gemeinsam mit seiner Kollegin Wiebke Timmermann einen Flyer "Richtiges Verhalten im Stau" herausgebracht hat, rät im Stau stehenden Autofahrern, die Vorderräder nach rechts einzuschlagen, so werde man bei einem Auffahrunfall nicht unter den Vordermann geschoben., sondern zur Seite. Und bei der Hitze immer Trinkwasser dabei haben.