Martin ist 20 Jahre alt und lebt in der Dritten Meile, in Neuenfelde. Orientierungslos und ziellos schlägt er sich durchs Leben. Geld verdient er sich etwa mit Aushilfsjobs, Sex hat er mit seiner einzigen Freundin Petra. Dass beides eine billige Alternative zum wahren Leben ist, weiß Martin.

Doch erst eine Jobanzeige ändert sein Leben: Suche jemanden, der jeden Tag mit meiner Frau ins Delfinarium geht.

Die Frau ist Susann. Sie ist bei der Geburt ihres Sohnes in ein siebenminütiges Koma gefallen. Seitdem spricht Susann nicht und reagiert auf niemanden. Nur Delfine zaubern ein Leuchten auf ihr Gesicht.

Susan hat schnell eine magische Anziehungskraft auf Martin. Er verliebt sich in die zehn Jahre ältere Frau, doch dann taucht ein Unbekannter auf und behauptet Susann sei Marie, seine verschwundene Frau. Martin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Der Hamburger Autor und Psychologe Michael Weins erzählt in "Delfinarium" eine Liebesgeschichte und gleichzeitig einen Kriminalroman. Und trotz der bedrückenden Geschichte schafft Weins es, mit viel Wortwitz ein gutes Gefühl beim Leser zu hinterlassen.

Für Ortskundige gibt es ein besonderes Extra: Weins hat in dem Roman "Delfinarium" viel Wert auf Authentizität gelegt. So geht es auch um die Diskussion um die Starbahnverlängerung der Airbus-Werke in Finkenwerder, das Museum Altes Land in Jork, die Legende des Wolfsmenschen oder die Arp-Schnitger-Orgel in Neuenfelde.

Delfinarium, Mairisch Verlag 17,90 Euro, 216 Seiten.