Es gehört einfach zu Harburgs Stadtbild: Seit 1932 steht das Kriegerdenkmal “Der Soldat“ vor der Johanniskirche an der Bremer Straße. Seit vergangenem Oktober ist das Standbild samt seinem Sockel eingerüstet. Denn der Krieger mit dem geschulterten Gewehr, der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnern soll, steht auf wackeligen Füßen.

Harburg. Rost hat die Verankerung der Statue marode werden lassen. Saniert wird das Denkmal im Moment nicht. Das Gerüst soll nur sicher stellen, dass das tonnenschwere Denkmal den Harburgern nicht eines Tages auf den auf den Kopf fällt. Das Risiko will niemand eingehen.

Das Soldaten-Standbild ist eine echte Hamburgensie an zentraler Stelle und es gehört zum Harburger Kunstpfad, auf den Wegweiser auf den Bürgersteigen hinweisen.

Eine Änderung der augenblicklichen Situation ist nicht in Sicht. 55 000 Euro kostet die Sanierung, für die die Plastik demontiert werden müsste. Das kann die Kirche nicht bezahlen. "Für uns ist das zu viel Geld. Wir können uns das nicht leisten, wollen aber einen Teil der Kosten übernehmen", sagt Pastorin Sabine Kaiser-Reis, die auch Vorsitzende des Kirchenvorstandes ist. Deshalb soll der Bezirk einspringen. Ein Antrag wurde bereits eingereicht, ein zweites Gutachten liegt vor. Es fehlt nur die Zustimmung der Politik. Die hat aber immer noch Beratungsbedarf.

"So kann es aber nicht weiter gehen", sagt Kaiser-Reis. Zumal allein durch die Einrüstung immer neue Kosten entstehen. "Für uns ist das eine schlimme Situation. Es stehen auch noch die Sanierungen der Türme unserer beiden Kirchen an", sagt die Pastorin. Dabei wäre für die Sanierung des Denkmals eigentlich alles geregelt. Es gibt einen alten Vertrag zwischen Harburg und der Kirche. Doch der ist laut Pastorin Kaiser-Reis "unauffindbar".