Nach dem Scheitern der Verhandlungen um mehr Züge des Uelzener Eisenbahnunternehmens Metronom aus Niedersachsen und Bremen zum Hamburger Hauptbahnhof fordert jetzt der Landrat des Landkreises Harburg, Joachim Bordt (FDP), die Hansestadt Hamburg auf, sich kompromissbereiter zu geben.

Winsen. - Es müsse nachgebessert werden, so Bordt. Es könne nicht sein, dass die Hamburger den Metronom aufs Abstellgleis stellen. Darum geht es: Die Transportkapazitäten im sogenannten Hanse-Netz gelten als nahezu ausgelastet. Wegen der großen Nachfrage will die niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Richtung Hamburg mit fünf bis sieben Wagen fahren - bisher sind es nur vier. Eine weiterer Plan der Niedersachsen: Diejenigen Metronom-Züge, die bisher in Harburg enden, sollen bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchfahren können. Die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt dagegen lehnt zusätzliche Personenzüge ab: Mehr Kapazitäten würden zu Lasten des Güterverkehrs aus dem Hamburger Hafen gehen. Hamburg erwartet einen deutlichen Anstieg des Güterverkehrs auf der Schiene und verweist auf die große wirtschaftliche Bedeutung des Hafens.

Bordt forderte die niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft und die Stadtentwicklungsbehörde auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Der Vorrang, den Hamburg dem Güterverkehr einräume, sei zu einseitig ausgelegt, kritisierte Bordt.

Ähnlich argumentierte gestern auch die Landtagsfraktion der Linken in Niedersachsen: Man könne doch den Güterverkehr nicht gegen den Personenverkehr ausspielen, sagte die verkehrspolitische Sprecherin Ursula Weisse-Roelle.

Joachim Bordt sieht in dem deutlich zurückgegangenen Containerumschlag eine Chance, "intelligente Lösungen" für den Personennahverkehr wie dem Güterverkehr zu finden. "Die Wirtschaftskrise", so Bordt, "verschafft uns dazu ein Zeitfenster."