Die Wohn- und Einkaufsverhältnisse im Neugrabener Zentrum, der Petershofsiedlung und der Bahnhofssiedlung sollen sich im Laufe der kommenden acht Jahre deutlich verbessern.

Harburg/Neugraben. 3 500 Bewohner des unmittelbaren Quartiers sollen von privaten und öffentlichen Investitionen in Immobilien und Infrastruktur profitieren, und nicht zuletzt sollen auch die gut 50 000 Einwohner der gesamten Süderelberegion Neugraben als lokales Zentrum wieder entdecken.

Was in den kommenden acht Jahren zu tun ist, wird ein sogenannter Quartiersentwickler mit Bewohnern, Vermietern, Gewerbetreibenden und Verwaltung erarbeiten. In einem europaweit ausgeschriebenen Verfahren wurde die Hamburger Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung "steg" als Quartiersentwickler ausgewählt. Harburgs Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg und steg-Geschäftsführer Martin Brinkmann unterzeichneten gestern im Rathaus den Vertrag.

Brinkmann: "In der Vergangenheit wurden zahlreiche Gutachten und Untersuchungen erstellt. Es ist Zeit, vorliegende Erkenntnisse und Erwartungen aus der Bevölkerung aufzunehmen und in konkrete Maßnahmen umzusetzen."

Meinberg: "Noch vor 20 Jahren war Neugraben mit dem Karstadt Kaufhaus und der Schwimmhalle ein attraktiver Standort. Neugraben ist es wert, dass etwas getan wird. Ich setze mich deshalb auch für Zusammenarbeit von Grundeigentümern und Verwaltung in einem Business Improvement Distrikt ein."

Als Quartiersentwickler kommen die steg-Mitarbeiter, die Stadtplanungsingenieure Daniel Boedecker und Frauke Rinsch, in Neugraben zum Einsatz. Boedecker ist in Harburg, wo die steg das Sanierungsgebiet "Phoenix Viertel" betreut, bereits aktiv. Im Neugrabener Zentrum wird nun nach Räumen für ein Stadtteilbüro gesucht. Ab Herbst wollen Rinsch und Boedecker von dort täglich im Quartier als Ansprechpartner unterwegs sein. Für die ersten zwei Jahre sind 600 000 Euro Organisationskosten kalkuliert.