Zehn Kandidatinnen, das wäre ideal, sagt der Bürgerverein. Aber die jungen Frauen halten sich bisher zurück.

Holm-Seppensen. Stell dir vor, es ist Königinnenwahl und keine geht hin. Holm-Seppensen will am 29. August die 60. Heidekönigin samt ihrer beiden Prinzessinnen küren. Doch bis heute gibt es erst zwei Bewerberinnen, die sich zur Wahl stellen. Mindestens drei Kandidatinnen braucht die Königinnenwahl, spannender ist es mit mehr. "Wenn wir zehn bekommen, sind wir schon zufrieden."

Deshalb rührt Ralf Lorenz, 1. Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins, jetzt kräftig die Werbetrommel für die Wahl der Heideblütenkönigin. Die Bewerbungsfrist hat der Verkehrsverein bereits bis zum 15. Juli verlängert. Bewerben können sich alle Frauen im Alter von 16 bis 35 Jahren, die ihren ständigen Wohnsitz in Buchholz mit allen Ortsteilen haben oder in Bendestorf, Handeloh, Hanstedt, Hollenstedt, Nenndorf und Jesteburg. Lorenz ist überzeugt: "Wir können der Heidekönigin viel bieten." Neben den 500 Euro Preisgeld winken der Siegerin Einladungen zu Festen, Reisen zur Grünen Woche nach Berlin oder auch zum Senatsempfang im Hamburger Rathaus. Begleitet wird die Heidekönigin bei ihren bundesweiten Terminen vom Verkehrsverein Holm-Seppensen. Nicht nur in der Ferne, auch vor Ort muss die gewählte Majestät repräsentieren. Mit ihrer Wahl verpflichtet sie sich mit Krone, Schärpe und festlicher Kleidung das Stadtfest Buchholz zu eröffnen, das Treckerfest in Holm-Seppensen und natürlich das Heideblütenfest im kommenden Jahr. Ein attraktives Amt, meint Lorenz, bei dem die jungen Damen auch etwas für das Leben mitbekommen. Schließlich sei es "super spannend", einen Ministerpräsidenten zu treffen oder andere "Königshäuser" zu besuchen und an der "Krönung neuer Majestäten" teilzunehmen. Gemeint ist damit nicht der echte Adel, sondern sind andere Produktköniginnen

Der Verkehrsverein will die Tradition bewahren, begründet Lorenz das Engagement in Sachen Heideblütenkönigin. Leider werde das vor Ort wenig beachtet. "In Buchholz denkt keiner daran, dass die Heideblütenkönigin beispielsweise auch Medaillen überreichen kann." Die Vereine zum Heideblütenfest mit ins Boot zu kriegen, dass hat sich der Verkehrsverein vorgenommen. Noch gebe es keine Resonanz, bedauert Lorenz. "Nur der SV Holm-Seppensen unterstützt uns."

Ralf Lorenz gibt zu, dass das Heideblütenfest mit der Königinnenwahl, was die Besucherzahlen betrifft, auch schlechte Zeiten gehabt hat. "Wir haben versucht, das Ganze zu beleben." Deshalb habe man vor zwei Jahren einen anderen Weg beschritten und die Bewerberinnen nicht mehr am Abend des Balls aus dem Publikum heraus animiert, sich zur Wahl zu stellen. "Das war für das Fest einfach schlecht." Mittlerweile werden die jungen Damen im Internet vorgestellt. Anfang August wird von allen Bewerberinnen ein Gruppenfoto geschossen, das anschließend ins Internet gestellt wird. Dann können die Bürger per Telefonanruf, Postkarte oder Internetvoting für ihre jeweilige Favoritin stimmen. Die drei Bewerberinnen mit den meisten Stimmen kommen ins Finale. Auf dem Heideblütenfestball wählt dann das Publikum die neue Heideblütenkönigin. Belohnt wird die Neuerung, laut Lorenz, mit steigenden Gästezahlen. Jetzt bewerben, appelliert Lorenz an die Damenwelt der Nordheide. Zwei Kandidatinnen bisher, damit lässt sich noch kein Hofstaat machen. www.buvv.de