Paten sollen junge Leute in den letzten Hauptschul-Jahren auf den richtigen Weg bringen, denn ein guter Schulabschluss in wichtig für die Zukunft.

Meckelfeld. Mitten in der Pubertät sind Freunde und Freizeit wichtiger als Schule, Hausaufgaben oder Praktika. Doch genau in diesem Alter besuchen Hauptschüler ihre letzten zwei Schuljahre: Ein guter Schulabschluss ist Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz. Manchmal fehlt ihnen jemand, der sie motiviert und mit Rat und Hilfe in den zwei Schuljahren zur Seite steht. Eine solch verlässliche Begleitung will die "Ausbildungsbrücke" des Diakonischen Werkes ab kommendem Schuljahr in der Grund- und Hauptschule Meckelfeld Hauptschülern der 8. und 9. Klasse anbieten. Dafür werden ehrenamtliche Paten für die individuelle Begleitung sowie Betriebe gesucht, die Ausbildungsplätze und Praktika anbieten.

Die "Ausbildungsbrücke" ist eine bundesweite Initiative des Diakonischen Werkes, die bereits in vielen deutschen Städten erfolgreich läuft. Diplom-Ingenieur Dierk Blesinger (65) ist Koordinator der "Ausbildungsbrücke" für Hamburg: "Der Pate soll den Schüler in den letzten zwei Schuljahren begleiten und motivieren. Bei Schulproblemen kann der Pate auf ehrenamtliche Nachhilfelehrer zurückgreifen. Auch soll er bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen, für Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche der Ansprechpartner sein."

"Pate kann jeder werden, ob pensionierter Handwerker oder Personalfachmann, ob Angestellter oder Hausfrau, die schon ihre eigenen Kinder begleitet hat - wichtig ist das Engagement", sagt Blesinger. Für den Start ab August hat die "Ausbildungsbrücke" eine Kooperation mit der Grund- und Hauptschule Meckelfeld abgeschlossen.

"Die Ausbildungsbrücke ist ein weiterer Baustein in unserem Berufsfindungsprozess an der Schule. Wir freuen uns, dass Experten aus der Wirtschaft und damit Fachleute von Außen die Schüler unterstützen", sagt Schulleiterin Eva Helbing (41). Wichtig sei, dass früh - und damit zu Beginn der 8. Klasse - mit der Patenschaft begonnen wird. In der Grund- und Hauptschule Meckelfeld werden etwa 190 Hauptschüler in den Klassen fünf bis zehn unterrichtet. Viel wird für die Berufsorientierung getan: "Wir bereiten die Schüler intensiv mit Bewerbungstrainings vor, der Rotary-Club Hamburg-Haake bemüht sich um Ausbildungsplätze und die Wirtschaftsjunioren Hamburg geben Bewerbungstipps. Mit Paten der "Ausbildungsbrücke" wird es möglich, individuell auf Schüler einzugehen, die noch intensivere Hilfe benötigen", sagt Kirsten Fuhrmann (45), die die Organisation an der Schule übernimmt. "Die Schüler, die noch Orientierungshilfen benötigen, werden von uns für einen Paten vorgeschlagen", sagt Iris Strunk (35), stellvertretende Schulleiterin.

Neben der engen Zusammenarbeit mit der Schule ist die Unterstützung der Eltern wichtig. Sie werden einbezogen und darin geschult, wie sie selbst den Berufsfindungsprozess ihrer Kinder begleiten können. Die Treffen der Paten und Schüler finden in Freistunden in der Schule statt.

Dierk Blesinger sucht zudem Betriebe, die Ausbildungsplätze oder Praktika anbieten: "Wir sind Ansprechpartner, falls es Probleme gibt", sagt Bleisinger. Und: "Im Idealfall begleitet der Pate den Jugendlichen auch in die Zeit der Ausbildung hinein", so Blesinger.

Wer Interesse am Patenamt hat, melde sich bei Dierk Blesinger, der nach einem ersten Gespräch Schulungen für die Paten organisiert. Tel. 05193/974 74 97.