Die Fraktion Die Linke im Niedersächsischen Landtag fordert die Landesregierung auf, dienstrechtliche Schritte gegen den Polizeichef im Landkreis Harburg, Uwe Lehne, einzuleiten.

Tostedt. - Die Linke wirft ihm vor, Rechtsextremismus verharmlost zu haben. Dabei beruft sich die Partei auf die Aussage Uwe Lehnes am 11. Mai im Tostedter Rathaus: Tostedt sei bunt und auch Braun sei eine Farbe. Derart verharmlosende Äußerungen durch den Chef einer Polizeibehörde seien nicht akzeptabel, sagte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Pia Zimmermann. Die Linke hat deshalb im Parlament eine Kleine Anfrage gestellt. Sie wolle wissen, wie die Landesregierung zu der "haarsträubenden" Äußerung stehe.

Die Tostedter Samtgemeindeverwaltung hatte am 11. Mai ins Rathaus eingeladen, um auf einen offenen Brief zu reagieren (das Abendblatt berichtete). Die Initiatoren aus der christlichen Jugend wiesen in dem Schreiben auf das Wirken der rechten Szene in Tostedt hin. An dem Treffen nahm auch Uwe Lehne teil. Auf die Frage nach Möglichkeiten, die rechte Szene einzudämmen, machte der Polizeichef auch die umstrittene Äußerung. Er sagte dies im Zusammenhang mit der Warnung, die Mitläufer der Neonazis nicht auszugrenzen und in eine Märtyrerrolle zu drängen.