Gestern gab es zum Mittagessen Rouladen mit Kartoffelpüree in der Meckelfelder Realschule. Zum Nachtisch entschied man sich für Bayerische Creme mit Roter Grütze. Typisch Deutsch eben. Aber das sollte es auch sein.

Meckelfeld. - Denn die zwölf Schüler aus dem afrikanischen Benin, die derzeit zu Besuch an der Realschule sind, sollen ja in ihrem zweiwöchigen Aufenthalt in Meckelfeld so viel Deutschland wie möglich kennenlernen. Und dazu gehört natürlich auch die traditionelle deutsche Küche. "Ich kenne dieses Essen zwar nicht, aber es riecht schon ziemlich gut", sagt der zwölf Jahre alte Urban Zinson, der zu Besuch bei Maximilian Nicolai ist. Er hat das Einrollen der Rouladen übernommen, unterhält sich nebenbei mit seinen deutschen Mitschülern in einer Mischung aus Deutsch und Französisch. "Du darfst die Gürkchen nicht zu klein schneiden" unterbricht ihn Maximilian. "Sonst fallen die noch aus der Rolle raus."

Es wird gelacht, nebenbei das eine oder andere genascht und natürlich freuen sich die Schüler auf das gemeinsame Essen. "Bei uns zu Hause wird wesentlich schärfer gewürzt als hier in Deutschland", stellt die 18 Jahre alte Lauren Nougbodé fest. "Meine Familie und ich versuchen schon, unseren Gast mit deutscher Küche zu verwöhnen", sagt der 14 Jahre alte Maximilian. "In der letzten Woche gab es zum Beispiel Fischstäbchen und Schinken." Vier Tage bleiben die Jugendlichen noch in Deutschland, dann geht's zurück nach Westafrika. Die Zeit wollen die Schüler mit ihren neuen Freunden noch so gut wie möglich ausnutzen. Ausflüge in die Hafencity oder ein Besuch im Heide-Park stehen auf dem Programm. In der Fantasie wird auch schon der Gegenbesuch geplant. "Lauren hat mir so viel von ihrem Heimatland erzählt", sagt Isabelle Derboven, "ich kann es kaum erwarten, sie dort zu besuchen."