Ohne dass sie es wissen, liegen sie in der Nacht, schlaflos im Landkreis und anderswo.

Von ansonsten gnädigem Schlaf gesegnet, haben sie sich einige Stunden vor der halbdurchwachten Nacht verführen lassen, zum Beispiel zu einer kleinen Latte Macchiato am späten Nachmittag.

Sie haben sich noch kurz bei dem Gedanken erwischt: wird schon gut gehen, werde einschlafen können, ist ja noch Stunden hin. Sie haben Duft und Aroma genossen, sind danach ihrer Wege gegangen, keine Gedanken an Bett und böses Erwachen im Kopf. Um halb zwölf wie immer Licht aus. Aber was ist das?

Alle milden Gedanken an den schönen Tag und liebe Menschen führen nicht in den ersehnten Schlaf. Im Gegenteil. Ein Denken kurbelt das nächste an, was ist mit der Steuererklärung, sind die Blumen schon gegossen worden, was zieh ich morgen an? Und dann endlich der richtige, ernüchternde Gedanke: Ich habe den Kaffee zu spät getrunken.

Aber er schmeckte doch so köstlich. Da haben wir den Salat. Und wie früh muss ich morgen raus? Halb sieben. Wie spät es wohl jetzt ist? Lieber nicht auf die Uhr sehen, ich will's gar nicht wissen. Aber eine Stunde ist herum, oder zwei. Eines ist sicher: irgendwann schläfst du ein. Stimmt. Und bist auch ziemlich ausgeschlafen am nächsten Tag, könntest glatt gleich eine Randnotiz schreiben. Und alle anderen grüßen, die gestern zu spät in die Kaffeetasse geschaut haben.