Große Filmprominenz in Bendestorf: Dieter Kosslick, Intendant der Internationalen Filmfestspiele Berlin, besuchte am Donnerstagabend die Finissage der Filmausstellung “Bendestorfer Diven“ im Filmmuseum in Bendestorf.

Bendestorf. -

Unter dem Motto "Sechs Jahrzehnte Berlinale - Sechs Jahrzehnte Bendestorfer Filmschaffen" sprachen Monika Griefahn, Sprecherin für Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion, und Museumsdirektor Walfried Malleskat mit Kosslick vor gut 50 Gästen über die Verbindungen zwischen dem kleinen Luftkurort und dem großen Festival in der Bundeshauptstadt. Während 1950 nämlich die Berlinale auf Initiative der Alliierten gegründet wurde, drehte Hildegard Knef ihren ersten Bendestorfer Film. "Die Sünderin", in dem die Knef eine Prostituierte spielt, löste einen Skandal aus und verhalf der damals 25 Jahre alten Schauspielerin zum Durchbruch. In den Jahren darauf entwickelten sich die Bendestorfer Filmstudios zu den größten der Nachkriegszeit in der damaligen Westzone.

Daher gaben sich die berühmten Filmdiven in Bendestorf die Klinke in die Hand. Ob Marika Roekk, Zarah Leander, Ruth Leuwerik oder Eva Ingeborg Schulz - sie alle gastierten und drehten in Bendestorf. Und ihnen allen war die Sonderausstellung "Bendestorfer Diven - Traumfrauen in Bendestorf" im Filmmuseum gewidmet. Tausend Gäste besuchten seit März die Sonderausstellung, schätzt Malleskat. "Ein sprunghafter Anstieg gegenüber den normalen Besucherzahlen."

Monika Griefahn, lobte das Museum: "Ich freue mich nicht nur, dass wir uns im Filmmuseum immer wieder besonderer Momente der Filmgeschichte erinnern können, sondern auch, dass in den Bendestorfer Filmstudios nach wie vor produziert wird."

Auch Berlinale-Intendant Dieter Kosslick war von der Ausstellung angetan. "So eine Initiative wie hier sehe ich immer als Anreiz, wieder etwas Neues zu lernen." Einrichtungen wie das Bendestorfer Filmmuseum seien wichtig für die Zukunft des Kinos, so Kosslick. "Wir müssen neue Formen des Kinos als Raum finden." Die Faszination und Magie, des Kinos, wenn es dunkel wird und der Vorhang sich öffnet, dieses Gemeinschaftserlebnis könne keine DVD der Welt ersetzen, so der Berlinale-Chef.