In der Gemeinde wird bereits über einen Umbau mit glatten Steinen nachgedacht. Oder die Stände kommen in die Mitte.

Tostedt

Wer in Tostedt auf dem Wochenmarkt einkaufen möchte, muss gut zu Fuß sein. Das unebene Kopfsteinpflaster auf dem Platz Am Sande sorgt immer wieder für Kritik. Doch bessere Zeiten für Marktbesucher und -beschicker sind nun in Sicht.

"Viele ältere Menschen haben sich schon verabschiedet", berichtet Heike von Stemm aus Trelde, die auf dem Tostedter Wochenmarkt Kartoffeln, Erdbeeren, Äpfel und Säfte verkauft. Umsatzeinbußen seien die Folge. Vor allem mit Gehstock, Rollator oder Kinderwagen sei der Marktbesuch beschwerlich, hat Heike von Stemm beobachtet.

Von drei Kunden seien zwei nicht glücklich über die Platzverhältnisse, stimmt ihre Kollegin Roswitha Feldmann aus Brockel zu, die Geflügel und Salate anbietet. Pflaster auf Marktplätzen gebe es in anderen Orten auch, aber in Tostedt sei es eben "ganz schlimm, da beschweren sich viele Fußgänger".

Bei der Gemeinde beschwert hat sich auch schon Edmund Leide (92) aus Tostedt. Der Rentner kauft "eigentlich gern auf dem Markt ein", leidet wegen seiner Gehbehinderung aber unter dem Kopfsteinpflaster. "So bequem wie im Kaufhaus ist es hier nicht", räumt Elke Böckenhauer ein, aber: "Entweder findet man einen Markt gut oder nicht." An den unebenen Boden habe sie sich gewöhnt, zum Einkaufen auf dem Markt trage sie eben einfach Schuhe mit möglichst flachen Absätzen.

Jetzt soll sich da etwas ändern: Die Verwaltung prüft derzeit, wie die Stolperfallen auf dem Wochenmarkt künftig vermieden werden können. Zwei verschiedene Konzepte werden geprüft. Zum einen könnte das unebene Kopfsteinpflaster in der Platzmitte durch neue glattere Steine ersetzt werden, so Samtgemeinde-Bauamtsleiter Axel Seute. Hierfür könnten möglicherweise im Rahmen des Integrierten Städtischen Entwicklungskonzeptes (ISEK) europäische EFRE-Fördermittel genutzt werden. "So kann es nicht bleiben", betont Seute. Dass der Denkmalschutz einem Umbau im Wege stehen könnte, befürchtet er nicht. Hier müsse ein Kompromiss gefunden werden, denn: "Öffentliche Einrichtungen müssen nutzbar sein." Eine andere Lösung wird derzeit im Ordnungsamt geprüft, wie dessen stellvertretender Leiter Jürgen Lürtzing erklärt. Die Marktstände, die derzeit beiderseits der Fahrspur auf dem Platz Am Sande stehen, könnten in die Mitte auf den besonders unebenen Pflasterbereich rücken. Die glatteren Seitenbereiche könnten dann den Fußgängern gehören. "Möglichst schnell" soll für Besserung gesorgt werden, betont Lürtzing.

Ein anderes Problem ist dadurch aber noch nicht gelöst: Während der Markt seinen Platz nördlich der Bundesstraße 75 hat, befinden sich die meisten Geschäfte auf der anderen Seite der Bundesstraße. Und diese sei "wie eine Grenze", so Roswitha Feldmann. Insbesondere seit sich der Lkw-Verkehr wegen des Autobahnbaus durch Tostedt quält, sei die Straße "immer dicht". Auch Heike von Stemm findet: "Der Markt ist eindeutig an der falschen Stelle."