Auch Frauen, die ihre Männer von Herzen lieben, schätzen deren Abwesenheit so dann und wann. Zum Beispiel Brigitte.

Ihre bessere Hälfte, Holger, radelt einmal im Jahr mit seiner Freundescrew durch eine schöne deutsche Gegend. Eine Woche ist eingeplant, man war schon im Mecklenburgischen, im Saarland, in Bayern und letztens in nördlichen Gefilden zwischen Husum und Flensburg unterwegs. Die Herren sind fit, fröhlich und fidel.

Auch Brigitte nimmt sich Nettes vor. Mal so richtig mit ihrer besten Freundin Kunst gucken, klönen, Quatsch machen. Die diesjährige Schleswig-Holstein-Tour der Radlergruppe stand unter Brigittes heimischem Motto "Ausmisten". Wohl wissend, dass ihr Holger gerne Dinge hortet, hatte sie sich die Kellerräume vorgenommen. Einer muss ja mal klar Schiff machen. Die beste Freundin half zu sortieren, was bleiben darf, was weg muss.

Ein Container wurde bestellt. Die Freude auf die bevorstehende Übersichtlichkeit wirkte wie eine Schubkraft auf das Räumungsduo. Abend für Abend füllte sich der Container bis an den Rand der Zulässigkeit. Als alles getan war und der Zeitpunkt der morgigen Abholung der privaten Müllkippe vor der Tür stand, klingelte es an eben der. Wer stand da? Holger. Dauerregen hatte die Männer bewogen, zwei Tage früher nach Hause zu fahren. Aber Holger stand nicht allein vor der Tür. Um ihn Kisten, Koffer, Krempel, direkt aus dem Container gefischt. "So etwas kann man doch nicht wegschmeißen", sagte er, bevor er seine Liebste in die Arme nahm.